Hamburg. St. Paulis Sportchef Thomas Meggle erwägt Leihgeschäft für Offensivspieler. Respekt und Vorfreude löste die DFB-Pokal-Auslosung aus.

Wenn die neue Saison der Zweiten Liga schon am kommenden Wochenende begänne, könnte der FC St. Pauli ein konkurrenzfähiges Team aufs Feld schicken. Nach aktuellem Stand gehören 26 Spieler zum Profikader, zuletzt kam Stürmer Marvin Ducksch als fünfter Neuzugang hinzu. Die bereits weit fortgeschrittene Kaderplanung bedeutet allerdings nicht, dass sich Sportchef Thomas Meggle zurücklehnen kann. Noch sind zwei offensive Planstellen zu besetzen, zumindest ein Akteur soll sowohl außen als auch zentral spielen können.

Für die zweite offene Stelle sucht Meggle einen schnellen Linksfuß, also ein Pendant zu Ryo Miyaichi, dessen rechter Fuß der stärkere ist. „Wenn man sich in der Bundesliga und der Zweiten Liga einmal umsieht, erkennt man, dass es nur sehr wenige offensive Spieler mit einem starken linken Fuß gibt“, sagt Meggle und deutet an, dass es sich noch etwas hinziehen könnte, bis der passende Spieler verpflichtet wird. „Wenn wir jetzt schon bekommen können, was wir uns vorstellen, dann werden wir dies auch finalisieren“, sagt Meggle. Andererseits ist er für diesen speziellen Spielertyp auch bereit, ein Leihgeschäft einzugehen, also beispielsweise einen jungen Akteur für eine begrenzte Zeit von einem Bundesligisten zu holen.

Respekt und Vorfreude löste die DFB-Pokal-Auslosung aus. St. Pauli wurde der VfB Lübeck für die erste Hauptrunde (19. bis 22. August) zugelost. „Sportlich wird das keine leichte Aufgabe. Die Lübecker werden alles geben, um die Sensation zu schaffen. Wir wollen unserer Favoritenrolle aber gerecht werden“, sagte Trainer Ewald Lienen. Angesichts der Rivalität der Anhänger sind erhöhte Sicherheitsvorkehrungen nötig.

Der VfB Lübeck hatte die Saison in der Regionalliga Nord als Tabellensiebter abgeschlossen und dabei die Spiele gegen St. Paulis U-23-Mannschaft mit 2:0 und 2:1 gewonnen. Besonders gut in Erinnerung aber haben die Lübecker das Zweitliga-Heimspiel gegen St. Paulis Profis in der Saison 2002/2003. „Da haben wir denen sechs Tore eingeschenkt“, wusste bei der Auslosung in Malente VfB-Mittelfeldspieler Marcello Meyer (25) zu berichten, der damals noch jugendlicher Anhänger war.

Das bisher letzte Aufeinandertreffen der beiden Clubs in einem Pflichtspiel fand am 17. Februar 2007 in der damals drittklassigen Regionalliga statt, St. Pauli gewann am Millerntor mit 2:0 durch zwei Tore von Charles Takyi. (C.H./ber)

Der frühere St.-Pauli-Stürmer Ante Budimir (24) wechselt für eine festgeschriebene Ablöse von 1,8 Millionen Euro vom italienischen Aufsteiger Crotone zu Erstligakonkurrent Sampdoria Genua. Der Vier- bis Fünfjahresvertrag ist mit 350.000 Euro jährlich dotiert.