Hamburg. St. Paulis Sportchef Thomas Meggle hält ein dominantes Auftreten der Mannschaft nur in wenigen Fällen für geeignet.

Nur noch zwei Wochen dauert es, bis die Fußballprofis des FC St. Pauli das erste gemeinsame Mannschaftstraining der neuen Saison absolvieren. Trotz des aktuellen Verlustes von Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski (RB Salzburg) wird Trainer Ewald Lienen eine quantitativ starke Truppe vorfinden, darunter die feststehenden Neuzugänge Vegar Eggen Hedenstad, Aziz Bouhaddouz und Richard Neudecker sowie wohl auch Stürmer Marvin Ducksch, dessen Transfer bevorsteht.

Zwei weitere Offensivakteure sollen als Zugänge noch folgen. Diese Personalien sowie die von Trainer Ewald Lienen geforderte und derzeit realisierte Installierung eines neuen Rasens im Millerntor-Stadion lassen den Schluss zu, dass hier die Grundlagen für eine dominantere Spielweise als bisher gelegt werden.

Sollen die Gegner also künftig zumindest in den Heimspielen mit schnellem, druckvollen Kombinationsspiel aus den Angeln gehoben werden, also in etwa so, wie es die Bundesliga-Aufsteiger SC Freiburg und RB Leipzig praktiziert haben? Sportchef Thomas Meggle warnt davor, solche Erwartungen zu hegen. „Wir müssen aufpassen, dass wir unseren Weg nicht verlassen und meinen, dass wir jetzt die anderen Mannschaften spielerisch aushebeln können. Auch in der nächsten Saison werden 13 bis 14 Mannschaften mit uns auf Augenhöhe sein. Nur weil wir zuletzt Vierter geworden sind, heißt das nicht, dass wir jetzt plötzlich Spiele beherrschen und dominieren und dann durch eine individuelle Klasse gewinnen werden. Vielmehr werden wir uns Siege weiterhin immer wieder hart erarbeiten müssen“, sagt der frühere Spielmacher Meggle.

Dazu konkretisiert er: „Wir wollen in der Art weiterspielen wie bisher, aber Modifizierungen vornehmen, damit wir in drei, vier Spielen einen B-Plan haben. Gegen Mannschaften wie Stuttgart, Hannover und Nürnberg müssen wir eklig bleiben. Es geht nicht darum, alles über den Haufen zu werfen und neu zu erfinden, sondern nur darum, einen Tick zu justieren.“