Hamburg/München. Der neue Trainer von 1860 München ist der letzte Joker von Kreuzer im Abstiegskampf. St-Pauli-Coach Lienen hat Respekt.

Wenn es bei 1860 München so etwas wie ein Gesicht der Hoffnung im Abstiegskampf gibt, dann ist es das von Daniel Bierofka. Der ehemalige Profi, der beim Traditionsverein vor zwei Wochen das Traineramt von Benno Möhlmann übernommen hat, soll bei seiner ersten Station im Profifußball den Absturz in die Drittklassigkeit verhindern. Am Sonntag startete der 37-Jährige mit einem 1:0 gegen Braunschweig in sein neues berufliches Abenteuer.

Drei Spieltage vor dem Ende der Zweiten Liga rangiert 1860 München auf dem Relegationsplatz 16 (28 Punkte/28:44 Tore) und hat durch das erfolgreiche Debüt von Bierofka neuen Mut im Abstiegskampf geschöpft. Auch wenn die Lage schwierig bleibt. Mit dem Tabellenletzten Duisburg (25/27:51), Paderborn (17./28/27:51), dem FSV Frankfurt (15./29/30:53) und Düsseldorf (14./29/28:45) kämpfen fünf Clubs um zwei Nichtabstiegsplätze und den Relegationsrang.

Beim FC St. Pauli, der am Freitag (18.30 Uhr) die Münchner Löwen empfängt, hat man die Aufbruchstimmung genau registriert. Trainer Ewald Lienen kennt den Hoffnungsträger der Bayern nur allzu gut. In der Saison 2009/10 war der 62-Jährige Trainer bei 1860 und Bierofka einer seiner Spieler. „Er stand leider kaum auf dem Trainingsplatz, weil ihn immer wieder Verletzungen zurückgeworfen haben. Das hat ihn sicher geprägt“, sagte Lienen, der dennoch großen Respekt vor dem ehemaligen Außenstürmer hat.

„Bierofka kann das Team erreichen“

Lienen imponierte, wie sich Bierofka nach jeder schweren Verletzung zurückgekämpft und sich gegen ein drohendes Karriereende gestemmt hat. „Daniel war ein mutiger Junge, der mit einer unglaublichen Power und mit Mut die schweren Verletzungen durchgestanden hat. Es gibt kaum einen Spieler, der damals so viele Operationen über sich ergehen lassen musste wie Bierofka“, sagte Lienen.

Unterstützt wird Bierofka von einem in Hamburg bestens bekannten Manager: Oliver Kreuzer, 50, von 2013 bis 2014 beim HSV, übernahm das Amt im November 2015. „Bierofka bringt alles mit und kann das Team erreichen“, sagt Kreuzer. „Daniel wird sich mit aller Kraft, seinem unbedingten Willen und seinem Löwenherz dafür einsetzen, unser Ziel zu erreichen.“