Hamburg. Der Angreifer des FC St. Pauli hat sich im Spiel gegen Heidenheim einen doppelten Bänderriss zugezogen.
Wer die Fernsehbilder gesehen hat, konnte es erahnen: St.-Pauli-Stürmer John Verhoek hat sich bei der 0:2-Niederlage in Heidenheim einen doppelten Außenbandriss sowie einen Innenbandanriss im rechten Sprunggelenk zugezogen. Das ergab die Untersuchung in der Endo-Reha-Klinik am Montagvormittag. Verhoek war nach einem Kopfballduell beim Aufkommen mit voller Wucht umgeknickt, der Fuß befand sich kurzzeitig in einem 90-Grad-Winkel zum Unterschenkel.
Dabei hatte der 26-Jährige noch Glück im Unglück: Die befürchteten knöchernen Verletzungen blieben aus, und auch die Syndesmose ist nicht beschädigt. Verhoek wird bereits kurzfristig in Abstimmung mit der medizinischen Abteilung des Vereins mit Behandlungen und Rehamaßnahmen beginnen. Dennoch fällt er mehrere Wochen aus, unter Umständen war die Begegnung in Heidenheim sogar sein letzter Auftritt im St.-Pauli-Dress. Vergleichbare Verletzungen anderer Fußballprofis hatten inklusive des Aufbautrainings schon dreimonatige Pausen zur Folge. Zur nächsten Saison wechselt Verhoek, der auch am Tag nach der Verletzung noch extrem niedergeschlagen war, bekanntlich zum jüngsten Kontrahenten nach Heidenheim.
St. Pauli verliert beim 1. FC Heidenheim
Der Ausfall wiegt insofern schwer, als dass Verhoek der einzige echte Strafraumstürmer im Kader ist. Ein sogenannter Wandspieler, der den Ball gerne in den Fuß gespielt bekommt. Der auch in der Lage ist, einen halbhohen, scharf gepassten Ball mit der Brust zu verarbeiten. In der Hinserie funktionierte das Offensivspiel zwar auch ohne den damals formschwachen Niederländer ganz vorzüglich, doch da hatte der FC St. Pauli mit Lennart Thy auch einen Angreifer in der Form seines Lebens im Kader. Thy spielte so stark, dass sich Bundesligist Werder Bremen seine Dienste sicherte.
Doch der Stürmer steckt in einer Formkrise. Seit drei Monaten ist Thy ohne Treffer, vor allem seine letzten vier Auftritte blieben vieles schuldig. Der 24-Jährige wirkt derzeit nicht so spritzig, reibt sich in seinen Duellen oft auf. Weitere Angreifer sind im St.-Pauli-Kader nicht zu finden, so muss die Torgefahr aus dem Mittelfeld oder über die offensiven Außen erzeugt werden.
Immerhin steht mit Sebastian Maier (zwei Tore) nach seinem Muskelfaseriss beim Heimspiel gegen den SC Paderborn am Freitag (18.30 Uhr) voraussichtlich eine weitere Option wieder parat, die das Offensivspiel zumindest mit einem Kurzeinsatz beleben könnte. Und auch Waldemar Sobota (zwei Tore) kann nach seiner Gelbsperre wieder eingesetzt werden. „Waldemar ist mit seiner Dynamik ein sehr wichtiger Akteur, er wird unserem Spiel gegen Paderborn guttun“, sagte Trainer Ewald Lienen.