Hamburg. St. Paulis Torwart blieb bereits in elf Spielen ohne Gegentreffer. In der Zweiten Liga kann dabei nur noch ein Keeper mithalten.
Die Rechnung ist ganz simpel, die Umsetzung ist es nicht immer. „Wenn man kein Gegentor bekommt, hat man auf jeden Fall schon mal nicht verloren, sondern mindestens einen Punkt gewonnen“, sagt Robin Himmelmann. Dem Stammtorwart des FC St. Pauli ist dieses Kunststück im Zusammenspiel mit seinen Feldspielerkollegen in dieser Saison schon in elf von insgesamt 21 Spielen gelungen – eine vorbildliche Quote. Dabei hat er durch die beiden jüngsten Siege in Fürth (2:0) und gegen Leipzig (1:0) mit dem Braunschweiger Keeper Rafal Gikiewicz gleichgezogen. Mehr als jedes zweite Spiel (52,4 Prozent) sind die beiden jetzt ohne Gegentor geblieben und führen damit diese Wertung in der Zweiten Bundesliga ziemlich deutlich an (siehe Tabelle).
„Wenn man oben mitspielen will, braucht man einen überragenden Torwart. Robin ist so einer. Er hat uns in dieser Saison schon in einigen Spielen wichtige Punkte gerettet“, sagt St. Paulis Trainer Ewald Lienen. „Gegen Leipzig hätten wir ohne seine Paraden keine Chance gehabt zu gewinnen.“
St. Pauli siegt gegen Leipzig
Diese Einschätzung teilten auch praktisch alle neutralen Beobachter. Da war es nur konsequent, dass Himmelmann im Fachmagazin „kicker“ die Note Eins erhielt und – ebenso wie seine Kollegen Lasse Sobiech und Marc Rzatkowski – in die „Elf des Tages“ berufen wurde. In längst nicht allen Spielen, in denen der 27 Jahre alte Keeper, nicht hinter sich greifen musste, bekam er auch so viele Gelegenheiten, seine überragenden Reflexe zeigen zu können. Bisweilen waren Partien dabei, in denen er sein Können manchmal nur ein- oder zweimal beweisen musste.
Himmelmann ist wenig Arbeit ganz recht
Himmelmann selbst sieht es mit durchaus gemischten Gefühlen, zu vielen Rettungsaktionen gezwungen zu sein. „Je mehr Bälle auf das Tor kommen, desto größer ist auch die Gefahr, dass doch mal einer durchgeht“, sagt der Schlussmann. So ist es ihm durchaus auch recht, wenn die Feldspieler bereits durch ihre Defensivarbeit dafür sorgen, dass der Gegner kaum dazu kommt, auf sein Tor zu schießen. Auch wenn sie nicht so auffällig wie etwa seine Fußabwehr gegen Leipzigs Willi Orban sind, so haben seine verbalen Kommandos an die Mitspieler doch auch eine wichtige Bedeutung für die Defensivarbeit des gesamten Teams.
Mit seinen 1,87 Metern gehört Himmelmann nicht zu den längsten Torhütern im deutschen Profifußball. „Er ist aber groß genug. Mehr Körperlänge geht meist zu Lasten der Beweglichkeit“, sagt Trainer Lienen.