Hamburg. Vor dem Saisonstart gegen Arminia Bielefeld warnt St.-Pauli-Trainer Lienen vor Torjäger Fabian Klos. Miyaichi fällt langfristig aus.

Trainer Ewald Lienen vom FC St. Pauli warnt vor dem Auftakt in der 2. Fußball-Bundesliga am Sonnabend (15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) vor der Aufstiegs-Euphorie von Gegner Arminia Bielefeld.

„Wenn eine Mannschaft aufgestiegen ist, geht sie mit hoher Leidenschaft und Motivation in die Saison“, erklärte der 61-Jährige am Donnerstag in Hamburg. „Sie verteidigen sehr aggressiv und fahren Konter. Sie verfügen über viele erst- und zweitliga-erfahrene Spieler. Stürmer Fabian Klos ist ein sehr torgefährlicher Mann“. Klos schoss 23 Tore in 35 Einsätzen und krönte sich in der vergangenen Saison zum Torschützenkönig der dritten Liga.

Miyaichi fällt mit Kreuzbandriss "langfristig" aus

Zudem müssen die Hamburger eine Hiobsbotschaft verkraften: Wie der Verein auf seiner Homepage und via Twitter mitteilte, hat sich Neuzugang Ryo Miyaichi einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Der Japaner sei nach vorangegangen Untersuchungen durch Mannschaftsarzt Prof. Dr. Mommsen inzwischen bereits vom Kniespezialisten Dr. Eichhorn in Straubing operiert worden. Dabei wurde dem 22-Jährigen eine Kreuzband-Plastik, also eine körpereigene Sehne, eingesetzt, die die Funktion des gerissenen Bandes ersetzen soll. Wie lang Miyaichi ausfallen wird, steht bislang nicht fest. Der Verein geht allerdings von einem „langfristigen Ausfall“ aus.

Die Verletzung hatte sich der Japaner Vereinsangaben zufolge bei einem Zweikampf im Sasioneröffnungsspiel gegen den spanischen Erstligisten Rayo Vallecano zugezogen.

Miyaichi war Mitte Juni ablösefrei vom FC Arsenal ans Millerntor gewechselt und erhielt einen Dreijahresvertrag. Für den auf den offensiven Außenbahnen einsetzbaren Japaner war der Wechsel in die Hansestadt das Ende einer Ausleih-Odyssee, die ihn zuletzt in unterschiedliche Clubs aus England und den Niederlanden geführt hatte.

„Das war nicht immer leicht für mich. Umso mehr hoffe ich, dass der FC St. Pauli meine neue Heimat wird“, hatte der technisch versierte und flinke Flügelstürmer nach seiner Verpflichtung gesagt. Auch wenn der 22-Jährige in Hamburg ein neues sportliches Zuhause gefunden hat: Eine leichte Zeit steht ihm angesichts der schweren Verletzung auch in der Hansestadt zunächst nicht bevor.

Lienen muss zudem verletzungsbedingt auf Mittelfeldakteur Christopher Buchtmann (Innenband), Rechtsverteidiger Jan-Philipp Kalla (Adduktorenzerrung) verzichten. Armando Cooper weilt zudem mit Panamas Nationalmannschaft weiter beim Gold-Cup. Dennoch ist Lienen zuversichtlich: „Wir sind gut vorbereitet, werden läuferisch alles geben und aggressiv sein“.

FC St. Pauli besiegt Vallecano

Ryo Miyaichi, Marc Rzatkowski und Torschütze Lennart Thy bejubeln das 4:0
Ryo Miyaichi, Marc Rzatkowski und Torschütze Lennart Thy bejubeln das 4:0 © WITTERS | TayDucLam
Marcel Halstenberg wird von Enrique Perez gestört
Marcel Halstenberg wird von Enrique Perez gestört © WITTERS | TayDucLam
Lennart Thy zieht ab, der Ball ist drin
Lennart Thy zieht ab, der Ball ist drin © WITTERS | TayDucLam
Lasse Sobiech und Torschütze Sören Gonther nach dem 3:0
Lasse Sobiech und Torschütze Sören Gonther nach dem 3:0 © WITTERS | TayDucLam
Ryo Miyaichi (l.) im Duell mit Diego Aguirre
Ryo Miyaichi (l.) im Duell mit Diego Aguirre © WITTERS | TayDucLam
Torschütze zum 2:0, Lasse Sobiech
Torschütze zum 2:0, Lasse Sobiech © WITTERS | TayDucLam
Trainer Ewald Lienen kann zufrieden sein
Trainer Ewald Lienen kann zufrieden sein © WITTERS | TayDucLam
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Am Sonnabend gibt es dann auch das erste Aufeinandertreffen mit den ehemaligen Hamburgern Christopher Nöthe und Michael Görlitz, die im Sommer nach Bielefeld wechselten. Bei den Bielefeldern wurden insgesamt zehn neue Spieler vorgestellt. Zudem verzeichnete Arminia sieben Abgänge. Die Stammmannschaft, die im DFB-Pokal in der vergangenen Saison erst den SV Sandhausen, dann Hertha BSC, Werder Bremen und Borussia Mönchengladbach aus dem Wettbewerb schoss, ist aber beisammen geblieben.

Große Choreographie erwartet

Dank der in der Sommerpause fertiggestellten Nordtribüne passen nun 29.546 Zuschauer in das Millerntor-Stadion. „Es ist schön, wenn die Tribüne hinter dem Tor nun besetzt ist. Dann sieht das aus wie ein komplettes Fußballstadion“, meinte Lienen voller Vorfreude auf das bereits ausverkaufte Startspiel. Drei Fangruppen des Kiez-Clubs haben eine große Choreographie vor Spielbeginn angekündigt.

Ein offizielles Saisonziel will der Übungsleiter, der in der vorigen Saison mit dem FC St. Pauli den Klassenverbleib erst am letzten Spieltag erreicht hatte, allerdings weiterhin nicht ausgeben. „Wir wollen natürlich erfolgreicher sein als in der letzten Saison. Wir wollen uns verbessern und so gut wie möglich abschneiden. Aber ich kann keinen bestimmten Tabellenplatz nennen“, meinte Lienen.

Statistik ausgeglichen

Die Statistik zwischen den beiden Mannschaften am Wochenende ist ausgeglichen. In zwölf Zweitliga-Duellen gewannen beide Teams jeweils vier Mal und trennten sich ebenfalls vier Mal unentschieden.

Am Donnerstag und Freitag vor dem Spiel wird unter Ausschluss der Öffentlichkeit trainiert.