Oberstaufen. St. Paulis Außenverteidiger beeindruckt nicht nur durch seine starke Physis. Kürzlich organisierte er einen Segeltörn für Jugendliche.

„Stark, Buba!“, schallt es über den Trainingsplatz. Wieder einmal lobt St. Paulis Athletiktrainer Janosch Emonts den Linksverteidiger Daniel Buballa nach einem deutlich gewonnenen Sprintduell im Rahmen einer Konditionseinheit. Ob Schnelligkeit oder Ausdauer gefragt ist, der 25-Jährige ist immer ganz vorn. Nur im Kurzsprint hat Buballa jetzt durch den Japaner Ryo Miyaichi Konkurrenz bekommen, der Neuzugang aber trainierte wegen Achillessehnenbeschwerden bisher meist individuell.

Angesichts seiner außergewöhnlichen körperlichen Konstitution empfindet Buballa das seit gut einer Woche laufende Trainingslager in Oberstaufen im Allgäu denn auch nicht als eine kaum erträgliche Qual. „Da ich bei allen Übungen 100 Prozent gebe, ist es natürlich auch für mich anstrengend, aber sonst hätte es ja keinen Trainingseffekt“, stellt er klar. Insgesamt aber sei das Training auch jetzt während der Tage von Oberstaufen immer so dosiert, dass die Spieler in den Testspielen nicht völlig platt sind sondern eine gewisse Frische mitbringen. Bei den 1:0-Siegen in Lustenau und Winterthur stand Buballa in der Startelf und spielte je 66 Minuten lang. Auch am Dienstag gegen den SC Freiburg (siehe nebenstehender Text), im achten Testspiel der diesjährigen Sommervorbereitung, war er beim Anstoß auf dem Platz, diesmal wie in der Schlussphase der letzten Saison etwas offensiver vor Marcel Halstenberg.

Buballas Rolle noch nicht geklärt

Denn noch scheint offen, welche Rolle der vor einem Jahr vom VfR Aalen gekommene Buballa am 25. Juli, im ersten Zweitligapunktspiel der neuen Saison gegen Aufsteiger Arminia Bielefeld einnehmen wird. Als Linksverteidiger müsste er sich mit Halstenberg duellieren, der körperlich robuster und schussstärker ist. Die vermeintlichen Konkurrenten bildeten jedoch zuletzt ein starkes Duo auf der linken Seite, wobei Buballa den offensiveren Part als Mittelfeldspieler einnahm.

Für diese Position jedoch wurde auch Miyaichi verpflichtet, und auch der talentierte Maurice Jerome Litka hatte zuletzt gute Szenen. Wer aber miterlebte, wie Buballa durch seine Schnelligkeit durchaus flinken Außenstürmern des Gegners die Bälle abnahm, kann sich kaum vorstellen, auf ihn zu verzichten. In der Offensive war er zudem oft nur durch Fouls zu stoppen. „Unsere Standards sind ja zuletzt ziemlich gefährlich gewesen“, sagt er.

Der FC St. Pauli im Trainingslager

Das Wandern ist des Kiezclub' Lust: Lasse Sobiech (vl.), Ryo Miyaichi, Marcel Halstenberg & Co beim Wandern durchs Allgäu
Das Wandern ist des Kiezclub' Lust: Lasse Sobiech (vl.), Ryo Miyaichi, Marcel Halstenberg & Co beim Wandern durchs Allgäu © Witters
Idylle erlebten die St.Pauli-Profis auch beim Kartenspiel
Idylle erlebten die St.Pauli-Profis auch beim Kartenspiel © Witters
Doch auch auf dem Platz mussten die Lienen-Schützlinge (hier Kyoung Ruk Choi l.) ran - gegen den SC Freiburg gab es in Friedrichshafen ein 0:0
Doch auch auf dem Platz mussten die Lienen-Schützlinge (hier Kyoung Ruk Choi l.) ran - gegen den SC Freiburg gab es in Friedrichshafen ein 0:0 © Witters
Unterstützung gab es von extra angereisten Fans aus Kiel
Unterstützung gab es von extra angereisten Fans aus Kiel © Witters
In Oberstaufen erwies sich Abwehrkante Lasse Sobiech als Ballakrobat
In Oberstaufen erwies sich Abwehrkante Lasse Sobiech als Ballakrobat © Witters
Peace! Marcel Halstenberg
Peace! Marcel Halstenberg © WITTERS | TayDucLam
Marcel Halstenberg, Daniel Buballa, Trainer Ewald Lienen, Dennis Rosin warten im Treppenhaus
Marcel Halstenberg, Daniel Buballa, Trainer Ewald Lienen, Dennis Rosin warten im Treppenhaus © WITTERS | TayDucLam
Robin Himmelmann fliiiiiieeeeeegt zum Ball
Robin Himmelmann fliiiiiieeeeeegt zum Ball © WITTERS | TayDucLam
Philipp Ziereis, John Verhoek und Sebastian Maier erholen sich in der Eistonne
Philipp Ziereis, John Verhoek und Sebastian Maier erholen sich in der Eistonne © WITTERS | TayDucLam
Erfrischung für Jan-Philipp Kalla
Erfrischung für Jan-Philipp Kalla © WITTERS | TayDucLam
Philipp Heerwagen im Einsatz
Philipp Heerwagen im Einsatz © WITTERS | TayDucLam
Bei der Hitze muss auch Ewald Lienen genug trinken
Bei der Hitze muss auch Ewald Lienen genug trinken © WITTERS | TayDucLam
Gemeinsam drehen die Profis ihre Runden
Gemeinsam drehen die Profis ihre Runden © WITTERS | TayDucLam
Gute Laune bei Marcel Halstenberg (r)
Gute Laune bei Marcel Halstenberg (r) © WITTERS | TayDucLam
Trainer Ewald Lienen gibt seinem Team Instruktionen
Trainer Ewald Lienen gibt seinem Team Instruktionen © WITTERS | TayDucLam
Lasse Sobiech wechselt die Schuhe
Lasse Sobiech wechselt die Schuhe © WITTERS | TayDucLam
Auf geht’s zum ersten Training: Nico Empen, Maurice Litka, Enis Alushi und Marc Rzatkowski
Auf geht’s zum ersten Training: Nico Empen, Maurice Litka, Enis Alushi und Marc Rzatkowski © WITTERS | TayDucLam
Herzlicher Empfang für den FC St. Pauli
Herzlicher Empfang für den FC St. Pauli © WITTERS | TayDucLam
Endlich angekommen! Ryo Miyaichi und Co. haben das Hotel von Karl-Heinz Riedle in Oberstaufen erreicht. Das Trainingslager kann beginnen
Endlich angekommen! Ryo Miyaichi und Co. haben das Hotel von Karl-Heinz Riedle in Oberstaufen erreicht. Das Trainingslager kann beginnen © WITTERS | TayDucLam
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Zum Training kommt er mit Rad oder Bahn

Daniel Buballa aber hebt sich nicht nur durch seine physischen Fähigkeiten von durchschnittlichen Profifußballern ab. Oft kommt er mit dem Rad zum Training und fährt wie selbstverständlich mit U- und S-Bahn in die Innenstadt. „In meiner Freizeit treffe ich mich auch gern mit Leuten, die studieren oder schon im Beruf sind, aber nichts mit Fußball zu tun haben“, erzählt er. „Man redet einfach über andere Themen.“ Daher mag er es auch nicht, wenn er in seiner Heimat in Asbach im Westerwald im Kreis seiner alten Kumpels als „der Fußballer“ bezeichnet wird.

Komplett abschalten vom durchlebten Abstiegskampf konnte Buballa zuletzt im Urlaub. Er organisierte im Rahmen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit in einer Kirchengemeinde einen Segeltörn mit 24 Jugendlichen auf dem Ijsselmeer in den Niederlanden – für einen Fußballer eine interessante Erweiterung des Horizonts.