Hamburg. Für die Vorbereitung haben Lienen & Co ein straffes Programm organisiert. St. Pauli stellt speziellen Heimspielantrag bei der DFL.

Es ist eine Binsenweisheit, dass Fußballer lieber Spiele bestreiten als trainieren. Ganz in diesem Sinne haben die Verantwortlichen des FC St. Pauli das Vorbereitungsprogramm des Profiteams auf die kommende Zweitliga-Saison gestaltet. Nach dem Trainingsauftakt am kommenden Montag (10 Uhr) sind zwischen dem 26. Juni und dem 19. Juli nicht weniger als zehn Testspiele angesetzt worden. Als vorerst letztes Freundschaftsmatch kam die Partie am 19. Juli (15 Uhr) beim SV Todesfelde auf den Plan.

Zehn Begegnungen in nur 23 Tagen sind ein ambitioniertes Programm, zumal lediglich das zur „Generalprobe“ deklarierte Spiel gegen den spanischen Erstligisten Rayo Vallecano am 18. Juli (15.30 Uhr, Millerntor-Stadion) in Hamburg stattfinden und damit keine Anreise per Mannschaftsbus erforderlich machen wird.

Alle 27 Mann können sich profilieren

Zum Vergleich: Vor einem Jahr bestritt der FC St. Pauli zwar sogar zwölf Testspiele im Rahmen der Sommervorbereitung, diese verteilten sich aber auf einen Zeitraum von 38 Tagen. Es gab durchschnittlich also alle 3,17 Tage ein Spiel, jetzt wird alle 2,3 Tage eine Partie angepfiffen. Somit ist auf jeden Fall gewährleistet, dass alle Akteure des geplanten 27-Mann-Kaders genügend Gelegenheiten erhalten werden, sich zu profilieren.

Die hohe Zahl der Testspiele hat auch einen finanziellen Aspekt. Gönnt sich ein Amateurclub wie diesmal der MTV Barum (28. Juni) oder der Hetlinger MTV (30. Juni) einen Auftritt der Kiezkicker, wird in der Regel ein fünfstelliger Betrag fällig, der auch von der erreichten Zuschauerzahl abhängt.

St. Pauli nimmt lange Busfahrten in Kauf

Ebenfalls aus wirtschaftlichen Gründen bestreitet der FC St. Pauli seine drei Testspiele im Rahmen des Trainingslagers in Oberstaufen nicht vor Ort im Allgäu, sondern nimmt Busreisen nach Lustenau (Österreich / 46 Kilometer), Winterthur (Schweiz / 133 Kilometer) und Friedrichshafen (57 Kilometer) in Kauf. Andernfalls wären Zahlungen an die Gegner Austria Lustenau, FC Winterthur und SC Freiburg fällig geworden. Dies aber hätte der Maßgabe widersprochen, dass sich die Trainingslager des Profiteams finanziell selbst tragen sollen.

Unterdessen hat St. Pauli bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) beantragt, am ersten Spieltag der Zweitligasaison (24. bis 27. Juli) auswärts zu spielen, um eine Woche mehr Zeit für die Feinarbeiten an der neuen Nordtribüne zu haben.