Hamburg. Beim FC St. Pauli kommt Bewegung in die Transferaktivitäten. Ein weiterer Fehleinkauf könnte bald von der Gehaltsliste verschwinden.

An Urlaub ist für Thomas Meggle in diesen Tagen nicht zu denken. Der Sportdirektor des FC St. Pauli muss den Kader für die Zweitligasaison 2015/16 planen. Immerhin hat der 40-Jährige seit Freitagnachmittag einen etwas größeren finanziellen Spielraum für Neuzugänge. Mittelfeldspieler Michael Görlitz wechselt nach nur einem Jahr am Millerntor zum Zweitligaaufsteiger Arminia Bielefeld. Über die Wechselmodalitäten vereinbarten beide Vereine Stillschweigen. St. Pauli kassiert dem Vernehmen nach eine Ablösesumme im niedrigen sechsstelligen Bereich. „Natürlich haben sich St. Pauli und Michael das Jahr anders vorgestellt. Am Anfang hat er gespielt, seine Leistung aber nicht so gebracht, dann kamen Verletzungen. Bielefeld wird jetzt ein Neuanfang“, sagte Berater Markus Peter.

Der 28-Jährige, der 2014 mit großen Vorschusslorbeeren vom FSV Frankfurt kam, konnte die in ihn gesetzten Hoffnungen nicht erfüllen. In der Rückrunde pendelte Görlitz zwischen Bank und Tribüne. In Bielefeld unterschrieb der Rechtsfuß ein Arbeitspapier bis 2017. „Ich freue mich sehr, jetzt in Bielefeld zu sein. Die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr gut. Jetzt freue ich mich auf den Trainingsauftakt und die neue Saison in der Zweiten Liga“, sagte Görlitz, der bereits vor einem Jahr mit dem Traditionsclub verhandelt hatte.

Weiterer Fehleinkauf vor dem Absprung

Ein weiterer Fehleinkauf könnte schon bald von der Gehaltsliste des FC St. Pauli verschwinden. Tom Trybull steht unmittelbar vor einem Wechsel zur SpVgg Greuther Fürth. Die Franken suchen nach dem Abgang von Stephan Fürstner zu Union Berlin einen defensiven Mittelfeldspieler. Trybull, der bei St. Pauli in Ungnade gefallen ist, soll bereits in den kommenden Tagen offiziell vorgestellt werden. Zwar besitzt das Talent in Hamburg noch einen Vertrag bis Juni 2017, allerdings ist es kein Geheimnis, dass sich der Verein gern von Trybull trennen würde.

Die Suche nach einem neuen Innenverteidiger ist bei St. Pauli vorerst zurückgestellt worden. Es bleibt dabei, dass der Verbleib der HSV-Leihgabe Lasse Sobiech oberste Priorität genießt. Erst wenn sich abzeichnet, dass der 24-Jährige nicht zu halten ist, will Meggle aktiv werden. Österreichische Medien hatten zuletzt den zentralen Abwehrspieler Christian Ramsebner, 26, vom FK Austria Wien mit St. Pauli in Verbindung gebracht.