Hamburg. Lasse Sobiech, Julian Koch und Waldemar Sobota stehen vor einer ungewissen Zukunft . Anfragen für Torhüter Robin Himmelmann.

Als Ewald Lienen in der vergangenen Woche nach der sportlichen Zukunft von Lasse Sobiech befragt wurde, stellte der Trainer des FC St. Pauli richtigerweise fest, dass die Saison für den Innenverteidiger ja noch nicht vorbei sei. Am Montagabend war es dann so weit. Nach dem Klassenerhalt mit St. Pauli konnte der vom HSV ausgeliehene Sobiech nun auch die Rettung seines eigentlichen Arbeitgebers verzeichnen, denn Sobiech hat im Volkspark noch einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Ob er in der kommenden Saison wieder beim HSV spielen wird, ist aber auch nach dem Klassenerhalt weiter unklar. „Er ist einer der Kandidaten, mit denen wir uns in den kommenden Tagen beschäftigen werden“, sagte Hamburgs Sportdirektor Peter Knäbel am Tag nach dem 2:1 im Relegationsrückspiel beim KSC.

St. Paulis Sportchef Thomas Meggle hatte zuletzt angekündigt, sich darum zu bemühen, den torgefährlichen Abwehrspieler am Millerntor zu halten. Allerdings müsste St. Pauli eine Ablösesumme an den HSV zahlen, was angesichts des Sparplans (eine Million Euro weniger Fernsehgeld) unwahrscheinlich ist. Sollte sich der HSV dazu entschließen, Sobiech abzugeben, wäre auch ein erneutes Leihgeschäft nicht ausgeschlossen. „Ich kann mir alles vorstellen“, sagte Sobiechs Berater Jürgen Milewski am Dienstag. Knäbel habe sich Sobiech bereits mehrere Male angeschaut. Eine Entscheidung dürfte in den kommenden Tagen fallen.

Sobota würde gerne bleiben

Besser stehen St. Paulis Chancen bei Waldemar Sobota, der Leihgabe des FC Brügge. Zwar hat Meggle die Option, den polnischen Nationalspieler fest zu verpflichten, verstreichen lassen. Ein Verbleib des Rechtsaußen ist damit aber noch nicht vom Tisch. „Waldemar fühlt sich in Hamburg sehr wohl. Er würde gern in Deutschland bleiben“, sagt sein Berater Martin Balcer. Allerdings habe Sobota, der noch bis 2017 in Brügge unter Vertrag steht, auch Anfragen aus der Bundesliga und der Zweiten Liga. „St. Pauli ist unser erster Ansprechpartner“, sagt Balcer über die Zukunft des 28-Jährigen.

Weniger Hoffnung sollte sich der Kiezclub bei Julian Koch, 24, machen. Der defensive Mittelfeldspieler, der in der Winterpause vom FSV Mainz 05 ausgeliehen wurde, will zurück in die Bundesliga. Weil seine Einsatzchancen in Mainz aber nicht gestiegen sind, schaut sich Kochs Berater Timo Rodewald derzeit nach Alternativen um. Ein Verbleib bei St. Pauli sei dabei eine unwahrscheinliche Variante, da die Ablöse für den bis 2017 in Mainz unter Vertrag stehenden Koch für die Hamburger kaum zu finanzieren wäre.

Himmelmanns Vertrag soll angepasst werden

Spannend bleibt die Frage, wie es mit Torhüter Robin Himmelmann, 26, weitergeht. Die Nummer eins steht zwar noch bis 2016 bei St. Pauli unter Vertrag, hat aber bekanntermaßen eine Ausstiegsklausel. Auch wenn Himmelmann sich zum Verein bekennt, hat Meggle bereits Torwarttrainer Mathias Hain beauftragt, eine Alternativliste zu erstellen, um im Notfall reagieren zu können. Damit es nicht so weit kommt, wird sich Meggle in den kommenden Tagen mit Himmelmanns Berater Jörg Neblung zusammensetzen. Dann wird es vor allem darum gehen, Himmelmann mit einem Vertrag auszustatten, in dem der Status als Nummer eins auch finanziell zu erkennen ist.

Mit seinen Leistungen in der Rückrunde hat Himmelmann Begehrlichkeiten geweckt, Anfragen sind bereits bei Neblung eingegangen. Ein Interessent soll der 1. FC Kaiserslautern sein. Geht alles glatt, wird Himmelmann aber auch in der kommenden Saison St. Paulis Tor hüten. Neblung sagte am Dienstag vielsagend: „Ich habe Ewald Lienen versprochen, dass er einen ruhigen Urlaub verbringen kann.“