Hamburg. Meggle stellt dem Außenverteidiger eine nachträgliche Verabschiedung in Aussicht. Schachten: „Die Unterstützung bedeutet mir viel.“

Die Entscheidung stand grundsätzlich wohl schon länger fest, am Wochenende verkündete sie der FC St. Pauli offiziell. Außenverteidiger Sebastian Schachten muss nach vier Jahren den Kiezclub verlassen. Der 30-Jährige erhält keinen neuen Vertrag und kann ablösefrei wechseln.

Dies tat er dann auch umgehend: Am Montag wurde bekannt, dass der Fan-Liebling zum FC Luzern in die Schweiz wechselt, wo sein ehemaliger Coach Roland Vrabec mittlerweile als Co-Trainer unter Markus Babbel arbeitet.

„Menschlich gesehen ist die Entscheidung ein Verlust. Aber aufgrund finanzieller Einbußen, wie zum Beispiel bei den TV-Geldern, können wir nicht jede Position mit zwei gleichstarken Spielern besetzen“, begründete Sportchef Thomas Meggle den Entschluss. „Wir haben uns für die neue Saison auf der Position des Rechtsverteidigers für Jan-Philipp Kalla und gegen Sebastian Schachten entschieden“, sagte dazu Cheftrainer Ewald Lienen, der in den jüngsten vier Punktspielen, von denen drei gewonnen wurden, Schachten und Kalla gemeinsam auf der rechten Seite eingesetzt hatte.

Nachdem sich Schachtens unfreiwilliger Abschied spätestens nach dem letzten Punktspiel in Darmstadt (0:1) und dem knapp gesicherten Klassenerhalt abgezeichnet hatte, gab es in den sozialen Medien von vielen Anhängern die Forderung an die Clubführung, den Kämpfertyp Schachten zu behalten. Bei Facebook gründete sich die Gruppe „Schachten muss bleiben“ und generierte 3168 Mitglieder. Diese Rufe aber verhallten ungehört.

Schachten soll sich verabschieden dürfen

„Es bedeutet mir sehr viel, diese Unterstützung zu erfahren. Dafür und für die Zuneigung der Fans in den vergangenen vier Jahren bin ich sehr dankbar“, sagte Schachten am Sonntag. „Ich hatte hier eine großartige Zeit, die mir mit allen Höhen und Tiefen, die wir als Mannschaft durchlebt haben, viel gegeben hat. Ich wünsche dem Club alles Gute.“ Sportchef Meggle sagte Schachten zu, „die Möglichkeit zu bekommen, sich nachträglich gebührend von den Fans zu verabschieden.“

„Ich hätte mich sehr gern auch beim letzten Heimspiel gegen Bochum von unseren Anhängern verabschiedet. Zu dem Zeitpunkt war ja praktisch schon klar, dass ich keinen neuen Vertrag bekomme. Das hätte man eleganter lösen können“, sagte Schachten jetzt. Bei 25 Saisonspielen hätte er eine Option für ein weiteres Jahr ziehen können. Dafür fehlten ihm verletzungsbedingt acht Partien.