Hamburg. Es bleibt spannend: Der FC St. Pauli will den Klassenerhalt schaffen. Doch schon jetzt sind die Hamburger auf Schützenhilfe angewiesen.

Genau wie in der Ersten Liga ist auch in der zweiten Bundesliga der Abstiegskampf äußerst knapp. So trennen zwei Spieltage vor Schluss den VfR Aalen auf dem letzten Platz und den Tabellen 13. der Liga, FSV Frankfurt, nur fünf Punkte. Und mitten drin steckt derFC St. Pauliauf Platz 15 mit 34 Punkten.

Fürth und Aue, die direkten Tabellennachbarn, haben ebenfalls 34 Punkte. 1860 München folgt mit 33 Punkten auf Platz 17. Das Team von Trainer Ewald Lienen spielt am Sonntag (15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de) gegen Bochum und am letzten Spieltag im Auswärtsspiel in Darmstadt(So, 25.05., 15.30 Uhr im Liveticker auf abendblatt.de). Es bleibt spannend und mit unter etwas kompliziert. Alles ist quasi noch möglich. Das Abendblatt zeigt einige der Möglichkeiten im Kampf um den Klassenerhalt auf.

Wenn der FC St. Pauli beide Spiele gewinnt, kommt es auf das Torverhältnis an. Direkt absteigen kann das Team von Trainer Ewald Lienen dann zwar nicht mehr. Sollten aber auch Fürth und Aue beide Spiele gewinnen, wird es eng. Das Torverhältnis liegt derzeit bei St. Pauli bei 35:49 (Fürth: 33:40, Aue 30:45).

St. Pauli siegt beim 1. FC Kaiserslautern

Jan-Philipp Kalla jubelt nach seinem Führungstreffer
Jan-Philipp Kalla jubelt nach seinem Führungstreffer © WITTERS | ThorstenWagner
Marcel Halstenberg tritt zum Elfmeter an...
Marcel Halstenberg tritt zum Elfmeter an... © WITTERS | ThorstenWagner
.. und verwandelt sicher
.. und verwandelt sicher © dpa | Uwe Anspach
Halstenberg jubelt
Halstenberg jubelt © dpa | Uwe Anspach
Jan-Philipp Kalla (l.) im Duell mit Lauterns Simon Zoller
Jan-Philipp Kalla (l.) im Duell mit Lauterns Simon Zoller © WITTERS | ThorstenWagner
 Kaiserslauterns Markus Karl (l) kämpft um den Ball mit Jan-Philipp Kalla
Kaiserslauterns Markus Karl (l) kämpft um den Ball mit Jan-Philipp Kalla © dpa | Uwe Anspach
Karim Matmour (Kaiserslautern), Marcel Halstenberg und  Simon Zoller (v.l.) im Dreikampf
Karim Matmour (Kaiserslautern), Marcel Halstenberg und Simon Zoller (v.l.) im Dreikampf © WITTERS | ThorstenWagner
Dennis Daube und Karim Matmour (r.) im Duell
Dennis Daube und Karim Matmour (r.) im Duell © WITTERS | ThorstenWagner
Kaiserslauterns Dominique Heintz (r.) kämpft um den Ball mit Lennart Thy vom St. Pauli
Kaiserslauterns Dominique Heintz (r.) kämpft um den Ball mit Lennart Thy vom St. Pauli © dpa | Uwe Anspach
Lennart Thy und Markus Karl (r.) schenken sich nichts
Lennart Thy und Markus Karl (r.) schenken sich nichts © WITTERS | ThorstenWagner
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Fürth spielt ebenfalls noch gegen Darmstadt und Leipzig. Die Lilien wollen den direkten Aufstieg in die Erste Bundesliga klar machen, kleiner Vorteil für die Hamburger, sollte dies am kommenden 33. Spieltag gegen Fürth gelingen. Aue spielt noch gegen Kaiserslautern und Heidenheim. Die Teufel wollen ebenfalls direkt aufsteigen, maximal aber den Relegationsplatz verteidigen. Ebenfalls kleiner Vorteil für die Hamburger.

Sollten die Hamburger also beide Spiele gewinnen, aber weniger Tore schießen als die ebenfalls möglichen beiden Gewinner Fürth und Aue, gibt es die Relegation.

Sicher durch wären die Kiezkicker nur bei zwei Siegen und einem Punktverlust der direkten Tabellennachbarn oder bei zwei Siegen sowie zwei Niederlagen für Frankfurt beziehungsweise Sandhausen, die nach dem Punktabzug ebenfalls noch einmal gegen den Abstieg kämpfen müssen. Der Tabellendreizehnte Frankfurt muss noch gegen Union Berlin und Fortuna Düsseldorf spielen. Sandhausen trifft auf Düsseldorf und Bochum.

Was passiert bei einem Sieg und einem Unentschieden?

Bei einem Sieg und einem Unentschieden hätte St. Pauli 38 Punkte. Das könnte reichen, sobald Fürth oder Aue beide Spiele verlieren und München nicht beide Spiele gewinnt. 1860 trifft noch auf Nürnberg (8.) und dann auf den KSC (4.), der nur noch minimale Chancen auf den Relegationsplatz hat. Das Torverhältnis entscheidet, sollte mindestens einer der beiden Mannschaften mit 34 Punkten ebenfalls einen Sieg und ein Unentschieden einfahren. Sollten Fürth und Aue beide Spiele gewinnen droht der Relegationsplatz, sollte 1860 auch beide Spiele gewinnen, wäre St. Pauli dann abgestiegen.

Es sei denn, der FSV Frankfurt verliert ebenfalls seine beiden Spiele. Sandhausen wäre in diesem Beispiel vermutlich trotzdem gerettet, selbst bei zwei Niederlagen. Das Torverhältnis ist mit 32:35 deutlich besser als das der Hamburger.

Ohne Punkte in den letzten beiden Spielen wird es eng

Bei zwei Niederlagen der Hamburger dürften für den Klassenerhalt entweder Fürth oder Aue ebenfalls nicht punkten und müssten mehr Tore als Himmelmann und Co. kassieren. Aalen dürfte beide Spiele nicht gewinnen und die Löwen maximal nur einen Punkt holen, wobei ebenfalls auf das Torverhältnis zu achten wäre. Das liegt bei den Münchenern derzeit bei 39:48.

In die Relegation würden sich die Boys in Brown bei zwei Niederlagen nur dann retten, wenn 1860 und Aalen beide Partien verlieren. Sollte München in diesem Beispiel mehr als einen Punkt holen, wäre St. Pauli abgestiegen, könnte dann sogar bei zwei Siegen für Aalen noch letzter werden.

Äußerst knapp wird es auch, wenn St. Pauli nicht gewinnt, Aue und Fürth ebenfalls nicht und Aalen zumindest einmal drei Punkte einfährt. Dann hätten alle vier Clubs 34 Punkte. Es würde die Tordifferenz entscheiden. Sollte dann auch 1860 nur einen Punkt holen, hätten die Löwen ebenfalls 34 Punkte. Der wohl kurioseste und dramatischste Fall für alle Beteiligten.

Zusammenfassend bleibt, selbst bei einem Sieg gegen Bochum wären die Hamburger noch nicht durch. Es bleibt auf jeden Fall bis zum letzen Spieltag spannend und es könnte äußerst dramatisch werden. In vielen Fällen würde ein Torverhältnis über den Verbleib oder den Abstieg entscheiden. Wollen die Boys in Brown aber auf Nummer sicher gehen, sollten beide Spiele, wie sollte es anders sein, auf jeden Fall gewonnen werden - am besten ohne Gegentreffer. Andernfalls droht die Relegation oder sogar der direkte Abstiegsplatz.