Hamburg. Bei Choi, der gegen Nürnberg in der ersten Halbzeit umgeknickt war, wurde ein Bänderanriss im Sprunggelenk diagnostiziert.

Beim Training am Dienstag war Dennis Daube nicht auf dem Platz zu sehen. Einen Tag nachdem bekannt wurde, dass das Eigengewächs nach elf Jahren beim FC St. Pauli zu Union Berlin wechselt, absolvierte der 25 Jahre alte Mittelfeldspieler wegen einer Schienbeinprellung nur einen lockeren Lauf. Sprechen wollte Daube nicht, er ließ ausrichten, sich jetzt nur auf den Abstiegskampf konzentrieren zu wollen. „Ich kann Dennis verstehen. Er will sich weiterentwickeln“, sagte sein Teamkollege Marc Rzatkowski, der vor seinem Wechsel nach Hamburg beim VfL Bochum einen ähnlichen Weg gegangen war. „Er wird der Mannschaft auf jeden Fall fehlen.“

Bereits am Sonntag im Auswärtsspiel beim FC Heidenheim wird Daube wegen seiner fünften Gelben Karte fehlen. Im defensiven Mittelfeld muss Trainer Ewald Lienen einen Stellvertreter finden, der auf der Doppelsechs an der Seite von Julian Koch spielen wird. „Viele Spieler scharren mit den Hufen“, sagte Kapitän Sören Gon­ther. Dazu gehört auch Rzatkowski. „Schatti“, wie ihn Trainer Lienen nennt, war in dieser Saison im offensiven Mittelfeld eigentlich immer gesetzt. Bis ihn eine Verletzung im Testspiel gegen Mönchengladbach vor vier Wochen außer Gefecht setzte und sein Stellvertreter Kyoung-Rok Choi gegen Düsseldorf auf Anhieb brillierte. „Ich kann auch auf der Sechs spielen, sehe mich aber eher weiter vorne. Ich richte mich nach der Mannschaft“, sagte Rzatkowski.

Am Nachmittag verdichtete sich dann, dass „Ratsche“, wie ihn seine Mitspieler nennen, tatsächlich wieder weiter vorne spielen wird. Bei Choi, der gegen Nürnberg in der ersten Halbzeit umgeknickt war, wurde ein Bänderanriss im Sprunggelenk diagnostiziert. „Das hätte ich nicht vermutet, er hat ja noch durchgespielt“, sagte Trainer Lienen, der in Heidenheim voraussichtlich auf Choi verzichten muss. Rzatkowski wäre die naheliegende Alternative. „Ich war zwar drei Wochen raus, aber ich kann ja Fußball spielen, das ist wie Fahrradfahren, die Abläufe sind drin“, sagte Rzatkowski.

Möglichkeiten, sein Team zu verändern, hat Lienen viele. In jedem Fall ist es ein Vorgeschmack, wie die Mannschaft in der kommenden Saison ohne Dennis Daube aussehen wird.