Hamburg. Der Trainer des FC St. Pauli kann personell fast aus dem Vollen schöpfen und fördert Konkurrenzkampf. Spiel am Freitag gegen Karlsruhe.

Gehört hatte Ewald Lienen natürlich schon einmal von dem allseits bekannten Spruch: „Never change a winning Team“, also der Phrase, die besagt, nie eine Aufstellung nach einem erfolgreichen Spiel ändern zu dürfen. Große Bedeutung misst der Trainer des FC St. Pauli dem aber nicht bei. „Das ist eine sehr weitverbreitete These, die von vielen Menschen angewendet wird, aber ich neige mehr dazu, immer mal wieder vier Spieler auf einmal zu wechseln“, scherzte der 61-Jährige und verwies damit auf seine überraschende Aufstellung beim 4:0-Sieg gegen Fortuna Düsseldorf am Ostermontag, als er die gesamte Offensivabteilung ausgetauscht hatte.

Ganz so drastisch werden die personellen Veränderungen am Freitag im Auswärtsspiel beim Karlsruher SC nicht ausfallen. Dazu lieferten die Spieler, die gegen Düsseldorf überzeugten, zu viele Argumente, ihren Platz behalten zu dürfen. Allerdings, so sagt Lienen ganz offen, genießt er die neue, ungewohnte Luxussituation, einen nahezu vollen Kader zur Verfügung zu haben. Lediglich die langzeitverletzten Bernd Nehrig (Oberschenkel), Markus Thorandt (Rückschlag nach Knieverletzung) und Florian Kringe (Hüfte) werden in dieser Saison wohl nicht mehr auflaufen.

Fraglich ist noch, ob Marc Rzatkowski die Reise nach Karlsruhe antreten wird. ,,Der Offensivspieler laboriert noch immer an hartnäckigen Oberschenkelproblemen. An Alternativen mangelt es Trainer Lienen im Moment jedoch ohnehin nicht. Mit Christopher Buchtmann und Philipp Ziereis bekommt der erfahrene Coach in Kürze zwei weitere Profis zurück, die lange fehlten. Für einen Platz im Kader wird es für das Duo am Freitag noch nicht reichen.

St. Pauli siegt gegen Düsseldorf

Julian Schauerte (l.) im Duell mit Kyoung Rok Choi Fussball
Julian Schauerte (l.) im Duell mit Kyoung Rok Choi Fussball © WITTERS | FrankPeters
Lennart Thy (l.) und HSV-Leihgabe Jonathan Tah von Fortuna Düsseldorf im Duell
Lennart Thy (l.) und HSV-Leihgabe Jonathan Tah von Fortuna Düsseldorf im Duell © WITTERS | FrankPeters
Oliver Fink (l.) kann Verhoek nicht am Schuss hindern
Oliver Fink (l.) kann Verhoek nicht am Schuss hindern © WITTERS | FrankPeters
Daniel Buballa (r.) jubelt mit Waldemar Sobota
Daniel Buballa (r.) jubelt mit Waldemar Sobota © dpa | Daniel Bockwoldt
Waldemar Sobota jubelt nach dem 3:0 gegen Düsseldorf
Waldemar Sobota jubelt nach dem 3:0 gegen Düsseldorf © Bongarts/Getty Images | Stuart Franklin
Rudelbildung nach einem Foul
Rudelbildung nach einem Foul © WITTERS | FrankPeters
Es ging glimpflich aus
Es ging glimpflich aus © WITTERS | FrankPeters
Der Auslöser: Lukas Schmitz säbelt Jan-Philipp Kalla um
Der Auslöser: Lukas Schmitz säbelt Jan-Philipp Kalla um © WITTERS | FrankPeters
Kyoung Rok Choi (l.) im Duell mit Bruno Soares
Kyoung Rok Choi (l.) im Duell mit Bruno Soares © WITTERS | FrankPeters
John Verhoek setzt sich gegen Oliver Fink durch
John Verhoek setzt sich gegen Oliver Fink durch © Bongarts/Getty Images | Stuart Franklin
Sergio da Silva Pinto (l.) gegen  Waldemar Sobota
Sergio da Silva Pinto (l.) gegen Waldemar Sobota © WITTERS | FrankPeters
Kyoung-Rok Choi jubelt nach seinem ersten Treffer
Kyoung-Rok Choi jubelt nach seinem ersten Treffer © Bongarts/Getty Images | Stuart Franklin
Jan-Philipp Kalla jubelt mit Torschütze Kyoung Rok Choi
Jan-Philipp Kalla jubelt mit Torschütze Kyoung Rok Choi © WITTERS | FrankPeters
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Dennoch ist der interne Konkurrenzkampf auf allen Positionen groß. Wer nicht mitzieht, droht auf der Tribüne zu sitzen. „Es ist ein Vorteil, dass Konkurrenz da ist und wir ein hohes Trainingsniveau haben. Wenn wir A-Team gegen B-Mannschaft spielen unter der Woche, muss sich A richtig anstrengen, um nicht baden zu gehen. So muss es sein. Das ist super wichtig für die letzten Spiele“, sagte Lienen.

Durch die Rückkehr der zahlreichen Verletzten plant Lienen, in den kommenden Wochen den Kader für den Trainingsbetrieb jedoch zu reduzieren. Zählt man alle Talente mit, stehen derzeit 30 Spieler zu Verfügung. „Wir werden nicht jedes Mal, wenn wir mannschaftstaktische Dinge trainieren, mit 26 Feldspielern rumspringen, sondern den einen oder andern mal zur Amateurmannschaft schicken, damit wir nicht das Problem haben, wie kriegen wir sie alle vernünftig beschäftigt“ sagte Lienen.