Hamburg. Waldemar Sobota kehrt beim FC St. Pauli auf den Platz zurück. Der Nationalspieler Polens ist nach drei Wochen wieder einsatzfähig.

21 Tage lang war er zum Zuschauen verdammt. Am Dienstagabend konnte Waldemar Sobota endlich wieder die Linie hoch- und runtersprinten. Beim 2:1-Testspielsieg gegen den Regionalligisten Lüneburger SK feierte der Rechtsaußen, der im Winter für ein halbes Jahr vom belgischen Europa-League-Teilnehmer FC Brügge ausgeliehen wurde, ein erfolgreiches Comeback. Der Oberschenkel machte nach einer Zerrung keine Probleme mehr, das 1:0 durch Ante Budimir bereitete Sobota per Freistoß vor. „Ich bin froh, dass ich zurück auf dem Platz bin. Das Vertrauen in die Muskulatur ist wieder da“, sagte Sobota.

Beim 0:0 gegen Aue Anfang März hatte Sobota sein drittes und bislang letztes Spiel für St. Pauli gemacht. Nach seinem Debüt in Sandhausen und dem ersten Heimspiel des Jahres gegen Fürth fiel der 27-Jährige bereits bei 1860 München aus. Zuletzt versäumte er drei Partien. Die Länderspielpause kommt dem polnischen Nationalspieler daher gelegen, um weiter an seiner Fitness zu arbeiten. Auch wenn es ihm schwerfällt, zum zweiten Mal in Folge nicht mit zur Nationalmannschaft zu reisen. Am Sonntag spielt Polen in der EM-Qualifikation in der deutschen Gruppe D in Irland. „Es ist ein komisches Gefühl, nicht dabei zu sein, aber für mich zählt jetzt nur, in Form zu kommen und mit St. Pauli den Klassenerhalt zu schaffen“, sagt Sobota.

Das Auswärtsspiel seiner Mannschaft in Berlin verfolgte er im Fernsehen, beim 1:1 gegen den FSV Frankfurt saß Sobota auf der Tribüne. „Wir spielen guten Fußball, gewinnen aber nicht. Uns fehlt 20 Meter vor dem Tor Selbstvertrauen. Da müssen wir lockerer werden“, sagt der Mittelfeldspieler. Trainer Ewald Lienen will bis zum nächsten Spiel gegen Fortuna Düsseldorf am Ostermontag vor allem am zuletzt lahmen Flügelspiel arbeiten – und hofft dabei auf Sobotas Stärken: Tempodribblings bis zur Grundlinie und die Stürmer mit Flanken füttern.

Für Sobota, der mittlerweile eine Wohnung gefunden hat, geht es in den kommenden Wochen auch um seine eigene Zukunft. St. Pauli hat sich für den Polen zwar eine Kaufoption gesichert. Es ist aber kaum vorstellbar, dass er auch bei einem Abstieg bleiben würde. „Darüber möchte ich noch nicht nachdenken“, sagt Sobota. An dem Verein und der Stadt hat er aber Gefallen gefunden. „Ich bin froh, dass ich hier bin. Die Stadt ist super, und in der Mannschaft herrscht eine gute Atmosphäre.“ Nun will Sobota endlich sportlich dazu beitragen, dass sich dieser Zustand nicht verändert.