Berlin. Die Kiezkicker haben sich ordentlich präsentiert, waren in einer chancenarmen Partie die gefährlichere Mannschaft. Doch Himmelmanns Patzer entschied die Partie.

Ein Fehler von St. Paulis Torhüter Robin Himmelmann hat dem 1. FC Union Berlin einen glücklichen Sieg beschert. Angreifer Sebastian Polter schoss am Freitagabend in der 89. Minute den Hauptstadtclub zum 1:0 (0:0). Himmelmann war der Ball nach einem Rückpass im Strafraum versprungen. Die „Eisernen“ blieben so im sechsten Heimspiel nacheinander ungeschlagen und verbesserte sich in der 2. Fußball-Bundesliga mit nun 34 Punkten auf den zehnten Tabellenplatz.

„Man macht das 200 oder 300 Mal in der Saison und hofft, dass der Torwart einen Fehler macht“, kommentierte Polter die Situation vor seinem zehnten Saisontreffer. „Es war ein dreckiger Sieg.“ Gäste-Trainer Ewald Lienen hätte sich gewünscht, dass Polter die Chance auslässt: „Er hätte den Fair-Play-Preis bekommen, wenn er den daneben geschossen hätte. Denn Union hat es nicht verdient, dass sie gewonnen haben.“

Union Berlin siegt gegen St. Pauli

Armando Cooper (r.) im Duell mit Eroll Zejnullahu
Armando Cooper (r.) im Duell mit Eroll Zejnullahu © Bongarts/Getty Images | Matthias Kern
Dennis Daube (l.) und Damir Kreilach behaken sich
Dennis Daube (l.) und Damir Kreilach behaken sich © Bongarts/Getty Images | Matthias Kern
Soören Gonther (r.) wird von Sebastian Polter attackiert
Soören Gonther (r.) wird von Sebastian Polter attackiert © Bongarts/Getty Images | Matthias Kern
Armando Cooper (l.) und Michael Parensen im Luftkampf
Armando Cooper (l.) und Michael Parensen im Luftkampf © Bongarts/Getty Images | Matthias Kern
Sebastian Polter vom 1. FC Union Berlin lauscht den Jubel der Fans über sein Tor zum 1:0
Sebastian Polter vom 1. FC Union Berlin lauscht den Jubel der Fans über sein Tor zum 1:0 © dpa | Oliver Mehlis
Ewald Lienen ist frustriert
Ewald Lienen ist frustriert © Bongarts/Getty Images | Matthias Kern
John Verhoeks Einwechslung brachte nichts mehr ein
John Verhoeks Einwechslung brachte nichts mehr ein © WITTERS | FrankPeters
1/7

Für die abstiegsbedrohten St. Paulianer von Trainer Ewald Lienen endete auf bittere Weise eine Serie von zuvor drei Spielen ohne Niederlage. Mit 22 Punkten liegen die Hanseaten vier Zähler hinter dem Nichtabstiegsplatz 15. Lange hatte es im ausverkauften Stadion „An der alten Försterei“ so ausgesehen, dass die angestrebte Wiedergutmachung der Unioner für die deutliche Pleite am vergangenen Spieltag misslingt.

„Es freut mich richtig, dass wir eine Reaktion gezeigt haben. Die drei Punkte waren wichtig, meine Mannschaft hat nach dem 0:5 in Darmstadt Charakter gezeigt“, erklärte Union-Coach Norbert Düwel dann nach dem glücklichen Ende.

In der ersten Hälfte zeigten die beiden Traditionsclubs vor 21 717 Zuschauer eine intensive Partie. Abstiegskandidat St. Pauli spielte couragiert nach vorn. Union hätte allerdings schon nach knapp einer Minute führen können, Skrzybski vergab die Riesenchance. Nach einem Missverständnis in der Hamburger Abwehr kam der Stürmer an Torwart Himmelmann vorbei, schoss aber aus spitzem Winkel knapp daneben.

Kapitän Damir Kreilach, der nach seiner Gelbsperre wieder in die Anfangsformation rotiert war, agierte nach Eckbällen gefährlich: Erst wurde sein Schuss noch abgeblockt (18.), sieben Minuten später klärte Marc Rzatkowski einen Kopfball von Kreilach auf der Linie. Die Gäste sorgten in der ersten Hälfte durch Sebastian Maier (19.) und Julian Koch (25.) für Torgefahr. Union-Trainer Norbert Düwel stellte schon nach einer halben Stunde im defensiven Mittelfeld um und schickte Michael Parensen für Björn Jopek aufs Feld.

Nach der Pause ließ das Niveau nach. Beide Mannschaften erspielten sich kaum Torchancen. Viel sprach dafür, dass für Union das zweite zweite Heimspiel nacheinander torlos endet - bis zur entscheidenden Szene kurz vor Schluss.

DAS SPIEL IM LIVETICKER

Der TSV 1860 München hat im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga den ersehnten Befreiungsschlag verpasst. Die „Löwen“ kamen gegen den direkten Konkurrenten VfR Aalen am Freitag nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus und stehen damit weiter auf Tabellenrang 15, zwei Punkte vor dem VfR. Noch immer ungeschlagen im neuen Jahr bleibt der FSV Frankfurt, der zu Hause 1:1 (0:1) gegen den SV Sandhausen spielte.

Die Aufstellungen

Berlin: 1 Haas - 28 Trimmel, 4 Puncec, 37 Leistner, 34 Schönheim - 19 Kreilach, 25 Jopek (ab 31. Parensen) - 2 Quiring (ab 86. Suleymani), 18 Kobylanski (ab 85. Zejnullahu) - 24 Skrzybski, 23 Polter. - Trainer: Düwel

St. Pauli: 30 Himmelmann - 27 Kalla, 3 Sobiech, 26 Gonther, 23 Halstenberg - 7 Daube, 2 Koch (ab 67. Cooper) - 29 Maier (ab 80. Budimir), 11 Rzatkowski, 18 Thy - 9 Nöthe (ab 67. Verhoek). - Trainer: Lienen

Schiedsrichter: Günter Perl (Pullach)

Zuschauer: 21.738 (ausverkauft)

Tore: 1:0 Polter (89.)