Der Aalener Daniel Buballa und die Cottbuser Julian Börner und Alexander Bittroff haben das Interesse des Kiezclubs geweckt. Insgesamt sollen drei Neue kommen.
Hamburg. Das Gerüst steht bereits. 18 Profis der aktuellen Mannschaft haben beim FC St. Pauli bereits ein gültiges Arbeitspapier für die neue Saison. Florian Kringe und Dennis Daube sollen als weitere Teammitglieder in Kürze unterschreiben, möglicherweise erhalten auch Torhüter Philipp Heerwagen und Stürmer Michael Gregoritsch neue Verträge. Mit dem offensiven Mittelfeldspieler Michael Görlitz unterschrieb am Montag zudem der erste Neuzugang am Millerntor. Der 27-Jährige soll den zu Werder Bremen wechselnden Fin Bartels ersetzen. Fabian Boll (Karriereende), Kevin Schindler und Florian Mohr stehen als weitere Abgänge ebenfalls fest.
Die Personalplanungen der Hamburger sind damit jedoch keineswegs abgeschlossen. Ein Stürmer, ein Außen- und wohl auch ein Innenverteidiger sollen noch hinzukommen. Während im Angriff ein Torjäger mit Erfahrung gesucht wird, könnten in der Defensive junge deutsche Talente eine Chance erhalten. St. Pauli ist beim VfR Aalen und bei Zweitliga-Absteiger Energie Cottbus auf drei Jungprofis aufmerksam geworden. Aalens Linksverteidiger Daniel Buballa, der Cottbuser Innenverteidiger Julian Börner und Linksverteidiger Alexander Bittroff stehen im Fokus von Sportchef Rachid Azzouzi.
Mit Buballa, dessen Abgang aus Aalen feststeht, hat es nach Abendblatt-Informationen bereits intensive Gespräche gegeben. Doch der 23-Jährige, dem Wegbegleiter sogar Erstligaformat bescheinigen, steht auch bei anderen Clubs auf der Wunschliste. Greuther Fürth und Eintracht Braunschweig buhlen ebenfalls um den Linksfuß. Je nach Ausgang des letzten Spieltags und einer möglichen Relegation beider Vereine könnte Buballa direkt den Sprung in die Bundesliga schaffen. Doch St. Pauli soll dem bei Mainz 05 ausgebildeten Talent eine schmackhafte Perspektive geboten haben. Eine Entscheidung soll zeitnah nach Saisonende fallen.
Börner in Hinrunde stärkster Zweikämpfer
Auch mit Börner hat es bereits erste Gespräche gegeben, der Ausgang ist jedoch ebenfalls noch offen. Aktuell besitzt der Jungprofi keinen gültigen Vertrag für die Dritte Liga, doch in den Planungen des neuen Energie-Sportdirektors Roland Benschneider spielt der 23-Jährige eine wichtige Rolle, soll beim Neuaufbau nach dem Abstieg helfen. In der Hinrunde dieser Saison war er in 14 Spielen trotz des sportlichen Niedergangs der Cottbuser mit 68,51 Prozent gewonnener Zweikämpfe stärkster Spieler der Zweiten Liga.
In der Rückrunde war Börner, der in der U16-, U17- und U18-Nationalmannschaft spielte, bei den Lausitzern jedoch in Ungnade gefallen. Sein Beraterwechsel sorgte für Verstimmungen, nach einem Ellbogenschlag mit folgender Roter Karte wurde Börner im Februar für drei Spiele gesperrt. Unter Trainer Jörg Böhme, der den Verein nun verlässt, spielte der Weimarer keine Rolle mehr, kam lediglich beim 0:6 gegen Greuther Fürth am vergangenen Sonntag zum Einsatz.
Ähnlich liest sich die Geschichte von Bittroff. Beide stammen aus der eigenen Jugend, waren zunächst Gewinner unter den Verlierern, wurden später aussortiert. Doch auch der 25-Jährige soll nach dem Willen der Energie-Verantwortlichen den Gang in die Dritte Liga antreten. Vor der Partie gegen St. Pauli Mitte April (1:1) kursierten im Cottbuser Umfeld Gerüchte, Bittroff habe längst in Hamburg unterschrieben. Gegenüber der „Lausitzer Rundschau“ hatte er dies jedoch bestritten, sein Heimatclub soll erster Ansprechpartner für einen neuen Vertrag sein.
Interesse vonseiten St. Paulis soll es dennoch geben. Böhme hatte ihn nach dem Spiel gegen St. Pauli aus dem Kader gestrichen. Mangelnde Einsatzbereitschaft warf Böhme ihm vor, was die Spekulationen um einen Abschied gen St. Pauli befeuert hatte.