Beim Angstgegner und Erstliga-Absteiger Greuther Fürth feiert der FC St. Pauli mit dem unerwarteten 4:2 den zweiten Auswärtssieg dieser Saison. Die Hamburger verbesserten sich auf den fünften Rang.

Fürth/Hamburg. Der FC St. Pauli hat einen „Big Point“ in der 2. Fußball-Bundesliga gelandet. Bei Erstliga-Absteiger SpVgg. Greuther Fürth feierten die Hanseaten am Sonntag mit dem unerwarteten 4:2 (1:1) ihren zweiten Auswärtssieg dieser Saison und verbesserten sich nach einer starken Leistung in der Tabelle auf den fünften Rang.

Die SpVgg Greuther Fürth ist bei ihrem Angriff auf die Tabellenspitze der 2. Fußball-Bundesliga dagegen kläglich gescheitert. Die Franken verloren gegen ihren bisherigen Lieblingsgegner und mussten zum ersten Mal in dieser Saison zwei Niederlagen hintereinander hinnehmen. Statt auf Platz eins vorzurücken, fiel die SpVgg auf Rang drei zurück. St. Pauli ist nach dem erst zweiten Sieg gegen Fürth in den jüngsten 17 Zweitliga-Duellen Fünfter.

Vor 14.110 Zuschauern am Ronhof brachte Sebastian Maier die Gäste in einer intensiven, hochklassigen Partie nach einer Einzelleistung mit seinem zweiten Saisontor in Führung (12.). Nach einem Fehler von Pauli-Verteidiger Markus Thorandt glich Stephan Fürstner aus (24.). Der eingewechselte Kevin Schindler machte den zweiten Auswärtssieg der Hamburger per Doppelpack fast schon perfekt (50., 58.). In der hektischen Schlussphase brachte Florian Trinks die SpVgg zwar noch einmal heran (77.). Zum Unentschieden, das für den vorübergehenden Sprung an die Spitze genügt hätte, reichte es aber nicht mehr. Stattdessen sah Fürstner wegen groben Foulspiels die Rote Karte (90.+4). Fin Bartels sorgte für den Endstand (90.+5).

„Wir haben von Anfang an das Spiel beherrscht. Wir waren mutig, haben offensiv Fußball gespielt und verdient gewonnen“, sagte Paulis Manager Rachid Azzouzi bei Sky. Fürths Torwart Wolfgang Hesl meinte: „Für uns kam die Länderspielpause zum falschen Zeitpunkt, wir haben dadurch unseren Rhythmus verloren.“ Fürth strebte den siebten Saisonsieg mit derselben Elf an, die beim 1:2 gegen Fortuna Düsseldorf vor zwei Wochen begonnen hatte. Doch St. Pauli, bei dem Coach Michael Frontzeck nach dem 1:2 gegen den SC Paderborn auf drei Positionen umgestellt hatte, war über weite Strecken das bessere Team.

Pauli störte früh, war bissiger und überzeugte durch Lauffreude. Der frühere Fürther Christopher Nöthe hätte noch vor der Pause die erneute Führung besorgen können (30.). Auch Sören Gonther (38.) und Jan-Philipp Kalla (39.) scheiterten. Doch St. Pauli ließ sich durch die Fahrlässigkeit vor dem Fürther Tor nicht entmutigen, blieb dran - und wurde belohnt. Schindler, zu Beginn der zweiten Halbzeit für den ehemaligen Fürther Bernd Nehrig eingewechselt, traf nach unglücklichem Klärungsversuch von Mergim Mavraj aus 25 Metern. Beim 3:1 stellte der 25 Jahre alte frühere U21-Nationalspieler am langen Pfosten seinen Oberschenkel in Nöthes Schuss. Von dort prallte der Ball ins Tor. Fürth bäumte sich am Ende nochmal auf, insgesamt erreichte jedoch nur Fürstner Normalform. Die Hamburger hatten in Joker Schindler und Christopher Buchtmann ihre Top-Spieler.

Statistik zum Spiel:

SpVgg Greuther Fürth: Hesl – Brosinski, Korcsmar, Mavraj, Baba (44. Gießelmann) – Fürstner, Sparv (69. Mudrinski) – Weilandt (81. Pledl), Trinks, Stieber – Azemi

FC St. Pauli: Tschauner – Nehrig (46. Schindler), Thorandt, Gonther, Halstenberg – Kalla, Buchtmann – Maier (69. Thy), Rzatkowski, Bartels – Nöthe (80. Kringe)

Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg) –

Zuschauer: 14.110

Tore: 0:1 Maier (12.), 1:1 Fürstner (24.), 1:2 Schindler (50.), 1:3 Schindler (58.), 2:3 Trinks (77.), 2:4 Bartels (90.+5)

Gelbe Karten: Azemi (1) / Buchtmann (6), Halstenberg (1), Maier (1), Schindler (1), Thorandt (4)

Rote Karten: Fürstner (90.+2/grobes Foulspiel) / -

Beste Spieler: Stieber / Bartels, Thorandt