Den Kiezkickern gelingt nach einem hochverdienten Sieg gegen schwache Ingolstädter der erste Dreier auf fremdem Platz. Kringe erlöste St. Pauli mit seinem Last-Minute-Treffer.

Ingolstadt. Der FC St. Pauli hat mit seinem vierten Saisonsieg Kontakt zur Spitzengruppe der 2. Fußball-Bundesliga hergestellt. Die Hamburger siegten am Sonntag beim Tabellenschlusslicht FC Ingolstadt mit 2:1 (1:0) und schoben sich auf Platz vier vor. Fin Bartels (45.+2) mit einem sehenswerten Heber und Florian Kringe (85.) per Nachschuss beim Foulelfmeter erzielten die Hamburger Tore. Für die Ingolstädter, die bereits die siebte Niederlage im neunten Saisonspiel kassierten, war Marvin Matip per Kopf (80.) erfolgreich.

Die Hamburger hätten die Partie deutlicher gewinnen müssen. Zu viele Torgelegenheiten blieben jedoch ungenutzt. Das Elfmetertor kurz vor Schluss befreite sie vor einem Ausrutscher. St. Pauli-Trainer Michael Frontzeck hatte sein Team umgebaut. Für Abwehrchef Markus Thorandt spielte Jan-Philipp Kalla; im Mittelfeld mussten zunächst Marc Rzatkowski und Lennart Thy für Florian Kringe und Kevin Schindler weichen. Doch schon nach einer Minute wurde der Coach gezwungen, seine Mannschaft neu zu formieren. Kapitän Fabian Boll humpelte nach einem Foul des Ingolstädter Mittelfeldspielers Almog Cohen vom Platz und wurde durch Thy ersetzt.

Trotz des Schreckmomentes rissen die Hamburger sofort die Initiative an sich und setzen die defensiv eingestellten Oberbayern unter Druck. Thy hatte die erste Gelegenheit, als er aus 15 Metern das Tor verfehlte (10. Minute). Bartels vergab eine weitere Möglichkeit (24.). Danach brachten Kopfbälle von Sören Gonther und John Verhoek Ingolstadts Torhüter Ramazan Özcan in arge Verlegenheit (29.), wenige Sekunden später scheiterte Verhoek an Özcan (30.). Erst in der Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang der lange verdiente Treffer: Gonther passte über 40 Meter auf Bartels, der den Ball im Fallen über Özcan hob.

Die Gastgeber, die ohne Spielgestalter Tamas Hajnal antreten mussten, brachten nur wenig zustande. Philipp Hofmann, der per Kopf den Pfosten traf (38.), hatte eine große Gelegenheit vergeben. Das Tor zum 1:1 kam wie aus dem Nichts. Ebenfalls Metall traf der eingewechselte Hamburger Sebastian Maier, der den Ball an die Querstange drosch (88.).