Durch die Niederlage in Frankfurt rutscht das Team in der Tabelle weiter nach unten. Fans fordern Museum statt Polizeiwache.

Hamburg. Sechs Spiele, sechs Punkte – beim FC St. Pauli klaffen Anspruch und Wirklichkeit sehr weit auseinander. An das Erreichen des eigentlichen Saisonziels, den Aufstieg in die Fußball-Bundesliga, denkt beim Hamburger Club derzeit kaum jemand. Aus gutem Grund. Durch das 1:2 (0:1) beim FSV Frankfurt rutscht St. Pauli in der Tabelle der 2. Bundesliga langsam in Richtung Abstiegszone.

Sorgen macht den Hamburgern und ihren Fans vor allem die große Harmlosigkeit in der Offensive. In der Partie in Frankfurt sprang aus acht guten Gelegenheiten gerade einmal ein Treffer durch Daniel Ginczek heraus. Und so sieht das Torverhältnis von 4:6 dementsprechend trist aus. „Vier Tore aus sechs Spielen ist einfach zu wenig“, kritisierte Innenverteidiger Markus Thorandt.

Trainer André Schubert formulierte bereits Durchhalteparolen. „Uns fehlt eine gewisse Leichtigkeit. Wenn wir jedoch so weiterspielen, wie wir es in Frankfurt getan haben, werden wir bald auch wieder Erfolg haben. Wir dürfen jetzt nicht anfangen, alles schlechtzureden“, sagte Schubert.

Auch für den 41 Jahre alten Trainer wird der Druck allmählich größer. Aus den nun anstehenden Partien gegen zwei Aufsteiger, am Dienstag (17.30 Uhr) im Millerntor-Stadion gegen den VfR Aalen und am Freitag (18.00 Uhr) beim SSV Jahn Regensburg, sollten insgesamt mindestens vier Punkte her, um das Abrutschen in der Tabelle zu stoppen. Andernfalls könnte beim FC St. Pauli eine Trainerdiskussion entbrennen.

Mannschaft und Trainer hoffen vor allem auf die Rückkehr des Kapitäns. Der 33-jährige defensive Mittelfeldspieler Fabian Boll wurde in Frankfurt schmerzlich vermisst. Er konnte aufgrund einer schweren Rückenprellung, die er zuvor in der Partie beim 1. FC Köln (0:0) erlitten hatten, nicht am Spiel teilnehmen.

Fans des FC St. Pauli fordern Museum statt Polizeiwache

Die Fußball-Fans des FC St. Pauli kämpfen gegen eine geplante Polizeiwache im Millerntor-Stadion und fordern stattdessen ein Vereinsmuseum. Bisher haben 150 Gruppen und Fanclubs ein Positionspapier unterschrieben, wie die Fangruppe „Sozialromantiker St. Pauli“ am Sonntag mitteilte. Um der Kampagne Nachdruck zu verleihen, rufen die Fans dazu auf, die Ränge beim nächsten Heimspiel am Dienstag (25. September) in Rot zu hüllen.

Die Anhänger wollen verhindern, dass die auch für das benachbarte Volksfest „Dom“ zuständige Wache in der neuen Gegentribüne entsteht. Die Alternative zur stadioninternen Wache ist ein Neubau oder eine Sanierung der bereits bestehenden Wache. Geeignete Räume für die Steuerung der Polizeieinsätze im Stadion sind im Profifußball ohnehin vorgeschrieben.