Weil sich zwei Konkurrenten gegenseitig duellieren, könnten die Kiezkicker zum Gewinner des Spieltags werden. Stürmerfrage noch offen.

Hamburg. „Ob ein Fan oder keine – ich messe dem nicht viel Bedeutung bei“, sagt St. Paulis Trainer André Schubert vor dem Spiel gegen Dynamo Dresden am Sonntag (13.30 Uhr/im Liveticker auf abendblatt.de), bei dem keine Gästefans im Stadion sein werden .

Nach den Vorkommnissen am vergangenen Sonnabend hofft Schubert aber auf die Bestrafung der Chaoten in Rostock. „Es geht darum, die Leute aus dem Verkehr zu ziehen. Leute, die Raketen auf Fans schießen, muss man strafrechtlich verfolgen“, sagte der Trainer. Auch Sportchef Helmut Schulte treiben die fortwährenden Ausschreitungen um. „Es ist wahnsinnig traurig, dass dieser wunderbare Sport von Leuten genutzt wird, um Frustrationen auszuleben.“ An Dresden aber hat Schulte gute Erinnerungen. In der Saison 1991/92 war er Trainer bei den Sachsen. „Das war ein schönes Jahr. Dresden ist eine schöne Stadt“, berichtete Schulte.

Ein Leihstürmer kommt nicht zum Einsatz

Am Sonntag sollen ausschließlich sportliche Schlagzeilen geschrieben werden. St. Pauli hat die Chance, seinen vierten Platz in der Tabelle zu veredeln. Schließlich treffen der Zweite (Düsseldorf), und der Dritte (Fürth) am Montagabend aufeinander und können sich dann gegenseitig die Punkte wegnehmen. Beim eigenen Spiel ist ein St.-Pauli-Sieg für Schubert aber nicht zwangsläufig. „Dresden ist ein Team, das zu großen Überraschungen in der Lage ist. Das ist ein Spiel mit ein paar Unbekannten“, warnte der 40-Jährige.

Trotz seines Trainingsunfalls ist Patrick Funk dabei. Der U-21-Nationalspieler, der sich nach einem Ellbogencheck einen Schneidezahn gebrochen hat, spielt mit Schiene und zusätzlichem Mundschutz. „Ich konnte bislang nur Spinat und Suppe essen“, erzählte Funk. „Ich will unbedingt spielen, bin heiß auf die Partie.“

Nicht dabei sind Carsten Rothenbach , dem noch Spielpraxis fehlt, Moritz Volz, der demnächst eine Chance in der zweiten Mannschaft bekommen soll, und vermutlich auch Sebastian Schachten wegen einer Oberschenkelverletzung. Auch der Einsatz von Jan-Philipp Kalla, der zuletzt mit einer Hüftbeugerzerrung aussetzen musste, ist noch unklar.

Ob Mahir Saglik in der Startelf steht, ist unklar. „Er und Naki sind Spieler, die einen Trainer schon mal verrückt machen können“, gesteht Schubert. „Aber es sind Spieler, die auf dem Platz etwas Außergewöhnliches machen können.“ Saglik war in Rostock 23 Minuten vor dem Ende eingewechselt worden und erzielte zwei Tore. Naki durfte in den vergangenen vier Spielen von Beginn an eine Chance, erzielte dabei zwei Treffer. Topstürmer Marius Ebbers fällt mit Rückenproblemen weiter aus, absolvierte unter der Woche nur Lauftraining. (dpa/nk)