Nach seiner Roten Karte in Bremen sperrte der DFB den Verteidiger bis zur Winterpause. Morena, Gunesch und Eger könnten ihn ersetzen.

Hamburg. Er war der Dauerbrenner beim FC St. Pauli in der laufenden Bundesligasaison. Innenverteidiger Markus Thorandt verpasste in der laufenden Saison der Fußball-Bundesliga keine einzige Spielminute. Zuletzt glänzte die Abwehrkante gegen den VfL Wolfsburg sogar als Torschütze. Die weiße Weste des früheren Münchners erhält nun den ersten Fleck. Nach der Roten Karte im Spiel bei Werder Bremen am Sonntag (0:3) wurde Thorandt vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) für drei Spiele gesperrt. Damit fehlt der 29-Jährige seiner Mannschaft für den Rest der Hinrunde.

Thorandt hatte bei der Niederlage in Bremen Werder-Kapitän Torsten Frings in der 90. Minute unnötigerweise grob gefoult. Völlig zu Recht schickte ihn der Unparteiische Dr. Felix Brych mit Rot vom Feld. Thorandt fehlt seinem Team nun ausgerechnet in der kritischen Phase vor Weihnachten. "Uns bleibt nichts anderes möglich, als die Strafe zu akzeptieren", sagte Sportchef Helmut Schulte. Nach sechs sieglosen Spielen in Folge ist der Kiezklub den Abstiegsrängen in der Tabelle bedrochlich nahe gerückt. Zwei Zähler Vorsprung hat St. Pauli noch auf den 1. FC Köln, der mit 12 Punkten auf Relegationsplatz 16 steht.

Das Pech des Markus Thorandt ist die Chance für drei Akteure, die in den vergangenen Wochen am Abwehrzentrum Thorandt/Zambrano nicht vorbei kamen. Neben Kapitän Fabio Morena machen sich auch Ralph Gunesch und Marcel Eger Hoffnung, die Position in der Innenverteidigung an der Seite von Carlos Zambrano zu übernehmen. Während Gunesch und Morena in dieser Spielzeit bislang erst einmal zum Einsatz kamen, wartet Eger noch immer auf seine ersten Bundesligaminuten. Die Chancen stehen nicht schlecht, schließlich gab Trainer Holger Stanislawski vor der Partie gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitag (20.30 Uhr/Sky und im Liveticker auf abendblatt.de) bekannt, "alle Positionen zu überdenken".

Die größten Möglichkeiten werden indes Kapitän Fabio Morena eingeräumt. Der 30-Jährige ist nach seiner Knieverletzung aus der Partie bei Borussia Mönchengladbach am 22. September wieder vollständig genesen.