Der späte Ausgleich im Derby ist zwar noch nicht vollständig verdaut, doch mit Gladbach wartet die nächste Aufgabe bereits am Mittwoch.

Hamburg. Zwei Minuten haben zum Sieg gegen den HSV gefehlt, zwei Minuten, die bei den Beteiligten auch am Tag danach noch auf die Laune schlugen. "Wir fühlen uns alle noch etwas leer", sagte Trainer Holger Stanislawski stellvertretend für seine Mannschaft. "Ein Punkt gegen diesen Gegner ist natürlich grundsätzlich in Ordnung, doch so wie er zustande gekommen ist, bleibt ein fader Beigeschmack."

Einen faden Beigeschmack verursachten auch die zahlreichen Fans, die ohne Ticket ins Stadion gekommen sind - da aber wohl nicht nur aus eigenem Antrieb. Durch die Kesseltaktik der Polizei sollen einige Anhänger geradezu ins Stadion gedrängt worden sein. Dort fiel ein Trennzaun dem Andrang zum Opfer. Der Verein muss nun eine Stellungnahme gegenüber der DFL abgeben.

Dei Kiezkicker stehen nach vier Spieltagen dort, wo sie sich auch am Ende der Spielzeit gerne sehen würden - über dem Strich. Dennoch läuft noch nicht alles wie gewünscht. War in der zweiten Liga noch die Offensive das Faustpfand, so lahmte das Spiel nach vorne in der Bundesliga zuletzt - wohl auch der defensiveren Gesamtausrichtung geschuldet. "Die Mannschaft arbeitet wirklich sehr gut gegen den Ball, wir müssen jetzt nur den Transfer wagen, auch die Leichtigkeit im Spiel nach vorne wieder zu finden, ohne die Defensivarbeit zu vernachlässigen", so der Trainer.

Am Mittwoch um 20 Uhr (im Liveticker auf abendblatt.de) steht bei Borussia Mönchengladbach bereits die nächste Aufgabe auf dem Programm. Bei 15 Gegentoren aus vier Spielen der passende Aufbaugegner für den FC St. Pauli - oder etwa nicht? "Nach den letzten Ergebnissen wird bei den Gladbachern jetzt ja alles durcheinander gemurmelt - da weiß ich nicht, was auf uns zukommt. Ich bin mir jedoch sicher, dass sie sehr körperbetont spielen werden, da sie das zuletzt haben vermissen lassen."

DIE SENKRECHTSTARTER DER BUNDESLIGA

Änderungen in der Startelf gegen Gladbach sind nur in der Offensive möglich. Ein Startelf-Debüt von Gerald Asamoah erscheint aber eher unwahrscheinlich - er soll nach seiner Verletzung langsam aufgebaut werden. Charles Takyi oder auch Max Kruse könnten eine neue Bewährungschance bekommen. Definitiv ausfallen wird weiterhin Torwart Mathias Hain, Verteidiger Carlos Zambrano erlitt eine leichte Fußprellung, kann aber auflaufen. Am Dienstag fliegt die Mannschaft nach dem Vormittagstraining direkt nach Düsseldorf und übernachtet vor dem Spiel im Hotel.