Der FC St. Pauli hat Punkte liegen lassen. Gegen den Vorletzten FSV Frankfurt kamen sie am Millerntor über ein 0:0 nicht hinaus.

Hamburg. Trotz einer Nullnummer gegen den abstiegsbedrohten FSV Frankfurt hat sich der FC St. Pauli wieder an die Spitze der 2. Fußball-Bundesliga gesetzt. Die Hamburger blieben am Freitagabend vor 19 901 Zuschauern im ausverkauftem Millerntor-Stadion jedoch erstmals in diesem Jahr ohne Punkte-Trio und sogar erstmals in dieser Saison ohne Torerfolg. Die vorangegangenen vier Spiele hatte der Aufstiegsaspirant allesamt gewonnen. Die Tabellenführung ist allerdings nur geliehen: Am Montagabend kann der 1. FC Kaiserslautern mit einem Punktgewinn in Duisburg den FC St. Pauli von der Spitze verdrängen.

„Das Ergebnis fühlt sich so kalt an wie das Wetter“, befand St.-Pauli-Sportchef Helmut Schulte. „Die Frankfurter haben super verteidigt. Es war schwer, gute Torchancen herauszuspielen.“ Auf matschigem Geläuf, auf dem kaum Grün zu erkennen war, dominierten die Platzherren die Partie gegen die abstiegsbedrohten Frankfurter zwar, doch bei minus vier Grad kam St. Pauli nicht wie gewohnt auf Betriebstemperatur.

Gegen die zweitschwächste Abwehr der Liga hatte die torhungrigste Mannschaft Probleme. Der FSV verriegelte den eigenen Strafraum, so dass die Gastgeber nur selten gefährlich vor das Tor von FSV-Schlussmann Patric Klandt kamen. Deniz Naki (19.) hatte die größte Möglichkeit in den ersten 45 Minuten, verpasste jedoch knapp den von Carsten Rothenbach hereingegebenen Ball.

Rouwen Hennings, am Spieltag zuvor gegen den Karlsruher SC mit zwei Toren noch gefeierter Held, war diesmal glücklos in seinen Aktionen. „Wir haben unsere Linie nicht gefunden“, gestand Rechtsverteidiger Rothenbach.

Auch in der zweiten Halbzeit konnten die Hamburger den Abwehrriegel der Frankfurter nicht brechen. Trainer Holger Stanislawski brachte mit Charles Takyi, Richard Sukuta-Pasu und Morike Sako drei neue Offensiv-Kräfte, konnte damit das Blatt aber auch nicht wenden. Die Gäste wurden mit zunehmender Spieldauer frecher und hatten mit einem Distanzschuss von Innenverteidiger Markus Husterer (63.), der knapp das Tor verfehlte, eine vielversprechende Möglichkeit. Wenig später setzte Vlad Munteanu den Ball gar auf die Latte des St.-Pauli-Tores (77.) Bei den Hamburgern vergaben Max Kruse (51.) und Sukuta-Pasu (75.) die besten Chancen.

„Das war ein Kampfspiel. Die Frankfurter haben so gespielt, wie man gegen uns spielen muss: Sie haben innen zugemacht“, lobte St.-Pauli-Mittelfeldspieler Florian Bruns die Gäste. Für den FC St. Pauli riss mit der Punkteteilung eine weitere Serie. Erstmals blieben die Norddeutschen in einem Flutlichtspiel ohne Sieg. Zuvor hatten sie acht Abend-Begegnungen in dieser Saison für sich entschieden.