Besonders im offensiven Mittelfeld ist die Not groß, aber auch in der Abwehr wird noch ein gestandener Profi benötigt. Das Abendblatt wirft einen kritischen Blick auf die aktuelle Zusammensetzung des Kaders am Millerntor.

Hamburg. Auf den Tag genau drei Wochen vor St. Paulis Trainingsauftakt ist die Vorfreude der Fans auf die neue Saison bereits groß. In den ersten Tagen des Vorverkaufs sind schon mehr als 1000 Dauerkarten verkauft worden - und das, obwohl der Kader für die kommende Spielzeit noch lange nicht feststeht. Besonders im Mittelfeld suchen Sportchef Helmut Schulte und Trainer Holger Stanislawski weiterhin fieberhaft nach möglichen Nachfolgern für Filip Trojan (wechselt nach Mainz), Alexander Ludwig und David Hoilett (beide Zukunft noch offen). Doch auch in den anderen Mannschaftsteilen gibt es noch großen Spielraum nach oben. St. Paulis aktueller Zweitligakader im Abendblatt-Check:

Torhüter:
Mathias Hain hat eine wechselhafte Saison hinter sich, bleibt aber die klare Nummer eins. Patrik Borger und besonders Benedikt Pliquett sollen Druck aus der zweiten Reihe machen.
Abendblatt-Fazit: Kein Handlungsbedarf.

Abwehr:
Für die in der letzten Saison schwächelnde Innenverteidigung hat der Kiezklub 1860 Münchens Markus Thorandt verpflichtet. Doch ob der Löwen-Routinier die löchrige Abwehr stopfen kann, ist mehr als fraglich. Auch auf der linken Abwehrseite braucht Stanislawski eigentlich noch einen gestandenen Zweitligaprofi.
Abendblatt-Fazit: Mindestens ein neuer Profi ist noch erforderlich.

Mittelfeld: Hier besteht der größte Handlungsbedarf. St. Pauli benötigt sowohl offensive Mittelfeldspieler als auch einen defensiven Mittelfeldmann, der ein Spiel von hinten aufbauen kann.
Abendblatt-Fazit: Stanislawski braucht mindestens noch drei Verstärkungen.

Sturm: Derzeit besteht St. Paulis Offensive aus Marius Ebbers und Morike Sako, dazu kommen noch Rouwen Hennings und Nachwuchsstürmer Ömer Sismanoglu. Ob das Quartett gestandenen Zweitliga-Abwehrreihen Angst einjagen kann, ist mehr als ungewiss.
Abendblatt-Fazit: Ein echter Torjäger würde dem Kader gut zu Gesicht stehen.

Gesamt-Fazit: Es gibt noch viel zu tun!