Welche Bedeutung und Wirkung die eigenen Fans auf die Mannschaft des FC St. Pauli haben können, weiß jeder, der schon einmal ein typisches Millerntor-Spiel live im Stadion miterlebt hat.

Hamburg. Allen anderen sei mit Blick auf die Heimbilanz der Hamburger empfohlen: 34 ihrer 45 Punkte fuhr das Team von Holger Stanislawski in dieser Saison vor heimischem Publikum ein.

Ein Phänomen, das die Weischer-Mediengruppe als Thema für den diesjährigen Young Lions Print Nachwuchswettbewerb auswählte. Die Vorgabe: ein Riesenpostermotiv für den FC St. Pauli. 107 Arbeiten von Werbeagenturen und Studenten gingen ein, am Ende entschied sich die Jury für das Motiv von Sina Malosczyk und Caroline Labitzke von der Werbeagentur KNSK. Das Duo wird Deutschland damit auch ab dem 20. Juni beim 56. International Advertising Festival in Cannes vertreten.

Zum Dank an die Fans hängt der FC St. Pauli das Sieger-Motiv "Rasenbüschel" einen Tag nach dem letzten Saisonheimspiel gegen den FSV Frankfurt (Sonntag, 14 Uhr, Millerntor/Premiere live) für vier Wochen im Stadtteil St. Pauli aus. Auf der Reeperbahn wird unter den Augen von Stanislawski, Mannschaftskapitän Fabio Morena und St. Paulis Marketing-Chef Thomas Wegmann um 12.30 Uhr das erste Plakat enthüllt, weitere werden in der Simon-von-Utrecht-Straße und an der Neuen Flora folgen. Eine Huldigung auf insgesamt über 350 Quadratmetern. "Wir sind sehr stolz und glücklich, Mittelpunkt dieses hochklassigen Wettbewerbs gewesen zu sein", freut sich Wegmann, der weiß, wem er das gesteigerte Interesse zu verdanken hat - den Fans.

Und eben diese Anhänger wollen am Sonntag noch einmal richtig feiern. Da kommt der akut abstiegsgefährdete FSV Frankfurt gerade recht - könnte man meinen. Doch gerade gegen die vermeintlich kleinen Mannschaften hatten die Kiezkicker ihre Probleme, sportlich ist die Saison ohnehin gelaufen. Mittelfeldmotor Florian Bruns verspricht dennoch, dass im Team noch keiner an den bevorstehenden Urlaub denkt. "Bei uns sind alle heiß. Bei uns gibt es keine Larifari-Einstellung. Wir wollen auf jeden Fall nach vorne spielen und die Partie deutlich gewinnen."

Der Kader für eine mögliche Fußballparty ist übersichtlich. Ohne neun Akteure muss Holger Stanislawaski beim Saisonfinale antreten. Für den angeschlagenen Torhüter Matthias Hain wird Benedikt Pliquett, fast ein Jahr nach seinem letzten Einsatz, im Kasten stehen, auch wenn der Trainer mit einem Augenzwinkern verrät "das die endgültige Entscheidung erst am Spieltag fällt."

Entschieden ist hingegen, dass mit Filip Trojan und Benjamin Weigelt nur zwei Spieler offiziell verabschiedet werden. Zudem gab der Verein bekannt, dass René Schnitzler keine Zukunft mehr am Millerntor hat. Sein auslaufender Vertrag wird nicht verlängert. Die offenen Personalfragen wie bei den Leistungsträgern Alexander Ludwig und David Hoilett sollen in den kommenden Tagen geklärt werden. (HA/ber)