Hamburg. Club setzt ein deutliches Zeichen in den sozialen Netzwerken – und will das noch viel öfter machen: „Wichtig, klare Botschaften zu senden!“
Wer in den vergangenen beiden Tagen auf den Social-Media-Kanälen des HSV zu Besuch war, der war möglicherweise überrascht. So konnten HSV-Fans beispielsweise auf der Plattform X (früher Twitter) im sogenannten Header (dem Hauptfoto) nebeneinander aufgereihte Trikots sehen, deren Schriftzug ein Statement ergab: „Nazis raus!“
Die Botschaft war natürlich kein Zufall. So wollten die HSV-Entscheider nach der Europawahl, bei der rechte Parteien nicht nur in Deutschland einen starken Aufschwung erfuhren, ein deutliches Signal setzen. „Der HSV steht für Vielfalt, Toleranz und ein respektvolles Miteinander“, sagt Cornelius Göbel, HSV-Direktor Fans, Kultur und Identität.
HSV-Direktor Göbel setzte sich für „Nazis raus“ ein
„Die Botschaft ‚Nazis raus‘, die von unseren Anhängern stammt und auf unseren Social-Media-Kanälen geteilt wurde, ist uns besonders wichtig“, so Göbel. „Sie unterstreicht unser klares Bekenntnis gegen jede Form von Extremismus und Diskriminierung.“
Der HSV-Direktor macht auch kein Hehl daraus, dass die Idee gar nicht vom HSV stammt. So war es ein Borussia-Dortmund-Fan, der nach der Europawahl ein ähnliches Foto auf seinem Kanal wählte – und damit einen X-Trend auslöste. Schnell machten es viele Fans von verschiedenen Clubs ähnlich, wobei der HSV der bislang einzige Proficlub ist, der sich der Social-Media-Idee anschloss.
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„Die Formel ,Nazis raus‘ ist der Mindeststandard für friedliches Miteinander, unabhängig von individueller politischer Orientierung“, sagt Göbel, der zukünftig häufiger auf politische Ideen von Fans und Mitglieder im Netz setzen will.
Der HSV will zukünftig häufiger Haltung zeigen im Netz
„Unsere Welt wird immer digitaler und der gesellschaftliche Diskurs findet mittlerweile vermehrt auf den unterschiedlichen Social-Media-Plattformen statt“, sagt Göbel. „Gerade hier ist es wichtig, klare Botschaften zu senden und in der Interaktion mit unserer Anhängerschaft eine klare Haltung zu entwickeln.“
Nach nur einem Tag ist das Ergebnis ziemlich eindeutig: Die klare Haltung kommt an. Mehr als 2500 Anhänger likten einen Fan-Post, der einen Screenshot veröffentlichte, diesen mit einem Herz versah und dazu schrieb: „Sprachlos. Mein Verein.“