Hamburg. Der etatmäßige HSV-Linksverteidiger setzt mit Rückenproblemen noch aus. Die Zeit bis zum Elversberg-Spiel wird knapper.
Steffen Baumgart hatte offenbar noch etwas Redebedarf. Erst 30 Minuten nach dem eigentlich für 11 Uhr geplanten Trainingsstart kam der neue HSV-Coach am Mittwoch mit seiner Mannschaft die Stadiontreppe hinunter, wie am Vortag applaudierten ihm dabei weit mehr als 100 Fans.
Während Baumgart intensives Angriffspressing einstudieren ließ, blieb Miro Muheim nur die Zuschauerrolle. Der Linksverteidiger konnte mit seinen Rückenproblemen wie am Dienstag nicht am Mannschaftstraining teilnehmen, absolvierte stattdessen mit Rehatrainer Sebastian Capel leichte Läufe und Passübungen.
HSV News: Muheim hatte sich in Rostock den Rücken verrenkt
Muheim hatte sich am vergangenen Sonnabend kurz vor der Halbzeitpause im Spiel bei Hansa Rostock (2:2) den Rücken verrenkt. Als der Schweizer zu Beginn der zweiten Hälfte im Ostseestadion einen weiteren Versuch startete, musste er sich wenige Augenblicke doch auswechseln lassen.
Sollte Muheim bis zum Heimspiel gegen die SV Elversberg am Sonntag (13.30 Uhr) nicht fit werden, würde er voraussichtlich wie in Rostock von Noah Katterbach ersetzt werden. Baumgart, der die Einheit am Mittwoch auffallend oft für Taktikanweisungen unterbrach, hatte bei seiner Vorstellung betont, dass es zwischen ihm und Katterbach keine Probleme gebe.
Katterbach hofft auf neue Chance unter Baumgart
Beim 1. FC Köln hatte es der 22-Jährige in der vergangenen Bundesliga-Hinrunde unter Baumgart nach seinem Kreuzbandriss nicht in den Spieltagskader geschafft. Auch deshalb war Katterbach im Winter zum HSV gewechselt. In Hamburg erhofft sich der frühere Junioren-Nationalspieler mehr Einsatzzeit.
Selbst wenn Muheim rechtzeitig fit werden würde, darf Katterbach in den kommenden Wochen mit einer Chance rechnen. Sein Konkurrent steht derzeit bei vier Gelben Karten, bei einem weiteren Vergehen wäre Muheim also für ein Spiel gesperrt.
Katterbach hatte in Köln kaum eine Chance
In Köln hatte Katterbach einen schweren Stand. Als er vor wenigen Wochen im Volkspark vorgestellt wurde, ließ er bereits durchklingen, dass Baumgart ihm keine wirkliche Chance gewährt hatte. Max Finkgräfe und Leart Paqarada hatten auf der Linksverteidigerposition die Nase vorn.
„Es war schwierig. Ich habe im Training alles gegeben, es hat aber nichts gebracht. Ich habe nur für mich gearbeitet“, berichtete Katterbach, betonte aber auch, dass er kein schlechtes Verhältnis mit Baumgart habe. „Er hat gut mit mir kommuniziert, welche Rolle ich habe und wie er meinen Weg sieht.“
Baumgart ließ intensives Anlaufen üben
Auch bei der knapp 115-minütigen Einheit am Mittwoch kommunizierte Baumgart intensiv, feuerte beim abschließenden Abschlussspiel jedes Pressing-Anlaufen lautstark an. Bis zum Elversberg-Spiel bleiben dem gebürtigen Rostocker noch drei jeweils für 11 Uhr morgens angesetzte Einheiten, um seinem neuen Team seine taktischen Prinzipien mitzugeben.
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Ob Muheim bei einer dieser drei Einheiten wieder ins Teamtraining zurückkehren kann, erscheint offen. Positive Nachrichten gab es hingegen von Masaya Okugawa. Der japanische Winterneuzugang kehrte nach wochenlanger Abstinenz (Knieprobleme) ins Mannschaftstraining zurück.