Hamburg. HSV-Idol stellte auf Kampnagel im Gespräch mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider seine Biografie vor. Was Magath zum HSV sagte.
„Ich traue mir den Trainerjob beim HSV zu.“ Das sagte HSV-Ikone Felix Magath (70) bei der Vorstellung seiner Biografie „Gegensätzliches“ auf Kampnagel im Gespräch mit Abendblatt-Chefredakteur Lars Haider. „Ich war der Meinung, der deutschen Nationalmannschaft helfen zu können, und darum glaube ich, auch dem HSV helfen zu können“, sagte Magath.
Aktuell gebe es aber keinen Kontakt zur Vereinsführung. Magath erzählte, dass er in der Vergangenheit, 2007, 2014 und 2017, dreimal als HSV-Trainer im Gespräch gewesen sei, die Verhandlungen mit Vorstand oder Aufsichtsrat hätten sich jedoch aus unterschiedlichen Gründen dreimal zerschlagen.
Felix Magath: HSV meinte, es gebe bessere Trainer als mich
„Der HSV meinte, dass es bessere Trainer als mich gibt“, sagte Magath, was Gelächter unter den 150 Zuhörern auslöste. Magath betonte, dass er bereit sei, noch mal einen Trainerjob im Profibereich zu übernehmen. Er fühle sich dafür noch fit genug.
Bereits im Sommer hatte der gebürtige Aschaffenburger, der den HSV 1983 zum 1:0-Sieg gegen Juventus Turin im Europapokal der Landesmeister geschossen hatte, im Gespräch mit dem Abendblatt gesagt: „Ich bin noch nicht fertig.“
Magath von 1995 bis 1997 HSV-Trainer
Magath spielte von 1976 bis 1986 beim HSV, war dann bis zum 30. Juni 1988 Manager des Vereins und trainierte später die Bundesligamannschaft von 1996 bis 1997. Der damalige Rausschmiss zwei Spieltage vor Saisonende ist für ihn bis heute, „die schmerzlichste Erfahrung in meiner Profilaufbahn“.
Dass der HSV sein Herzensclub ist, war auch für Außenstehende bei den Relegationsspielen im vergangenen Jahr gegen Hertha BSC (1:0, 0:2) zu erkennen, als Magath Trainer der Berliner war. „Ich habe mich damals professionell verhalten, meinen Job gemacht, auch wenn ich mir vielleicht im tiefsten Innern doch einen anderen Ausgang gewünscht hätte.“
Magath: HSV hat verpasst, erfahrene Spieler an sich zu binden
Magath kritisierte, dass es der HSV nach seinen großen Erfolgen in den 1980er-Jahren („Wir waren damals die deutsche Nummer eins vor Bayern München“) nicht geschafft habe, verdiente Spieler in verschiedenen Positionen an sich zu binden. „Da ist eine ganze Menge Erfahrung verloren gegangen, die der Entwicklung des Vereins bestimmt geholfen hätte."