Hamburg. Nach dem Vorbild des VfL Bochum prüft der HSV aktuell, ob er den Fans Zugang zu kostenlosem Trinkwasser ermöglichen kann.
Vor drei Jahren hat der VfL Bochum für ein Novum gesorgt. Der Club aus dem Ruhrpott, damals noch Zweitligist, installierte im heimischen Ruhrstadion als erster Verein überhaupt im deutschen Profifußball Zapfsäulen, um seinen Fans kostenlosen Zugang zu Trinkwasser zu ermöglichen. Dank einer Partnerschaft mit dem Unternehmen Coffee at Work konnte der VfL im Stadion drei Stationen einrichten, die direkt an das Trinkwassernetz angeschlossen wurden.
Wie das Abendblatt erfuhr, plant nun auch der HSV einen entsprechenden Vorstoß im Volksparkstadion. „Das Thema Wasser ist eines, das wir aktuell prüfen, ob wir da Möglichkeiten finden, Zugang zu ermöglichen“, sagte Cornelius Göbel, Direktor für Fankultur, im Abendblatt-Podcast „HSV – wir müssen reden“.
Fans wünschen sich kostenloses Wasser im Stadion
Es sei ein Wunsch der Fans, der bereits mehrfach an die Verantwortlichen im Volkspark herangetragen wurde und auch schon mehrfach Thema gewesen sei im sogenannten Fan- und Gremienrat des HSV. Das ist ein Zusammenschluss von Vertretern der Fanszene, des HSV e. V. sowie der HSV Fußball AG, der sich viermal im Jahr trifft. „Da wir im direkten Kontakt zu unserer Anhängerschaft stehen, ist das Thema nicht neu für uns. Die Getränkepreise beschäftigen diesen Standort“, sagt Göbel. Aktuell kostet ein Becher Wasser bei Heimspielen 3,50 Euro.
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Um den Fans im Stadion Zugang zu kostenlosem Wasser zu ermöglichen, muss der HSV auf verschiedenen Ebenen Gespräche führen. Zum einen mit Catering-Partner Aramark, der für den Verkauf der Getränke bei Heimspielen verantwortlich ist. Zum anderen mit dem Unternehmen Hamburg Wasser, das sich in Hamburg um die Trinkwasserversorgung kümmert.
Hohe Ticketpreise das größte Thema unter Fans
Viel mehr als die Getränkepreise beschäftigten die HSV-Fans in den vergangenen Monaten die hohen Ticketpreise im Volksparkstadion. Es gab mehrfach Protestbanner. „In der Preispolitik machst du selten etwas richtig. Wir sind sensibilisiert und nehmen das ernst. Wir sind in sehr guten Gesprächen mit unseren Anhängern“, sagt Göbel, bittet aber auch um Verständnis. „Es gehört zur Wahrheit eines Fußballclubs eben auch dazu, dass wir Geld verdienen müssen, um alles organisieren zu können. Da beißen sich manchmal die Bedürfnisse einer Anhängerschaft und die Bedürfnisse eines Vereins“, so Göbel.
Möglicherweise könnte man den Fans den Frust über hohe Eintrittspreise mit kostenlosem Wasser etwas nehmen.