Hamburg/Karlsruhe. Am 6. August reist der HSV zum ersten Auswärtsspiel nach Karlsruhe. Dort steht zuvor ein anderer Höhepunkt an – nur nicht für alle.

Am Mittwoch startet der HSV den Vorverkauf für sein erstes Auswärtsspiel der neuen Zweitligasaison am 6. August beim KSC. Am selben Tag schielt das Umfeld des kommenden Gegners auf ein echtes Highlight: In Karlsruhe wird nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit der neue „BBBank Wildpark“ eröffnet – 34.000 Zuschauer wohnen dann der Stadioneröffnung gegen den FC Liverpool bei, Fernsehzuschauer nicht eingerechnet (ab 18.15 Uhr live bei Servus TV).

Allerdings ist die Vorfreude auf den von Jürgen Klopp trainierten Premier-League-Giganten in der Fanszene nicht ungeteilt: Vor allem Karlsruhes Ultras treten dem ihrer Ansicht nach „unglaublichen und völlig überzogenen Hype“ um den Eröffnungsgegner kritisch gegenüber. „Bei einem Pflichtspiel investieren wir eine Menge Herzblut, Energie und Leidenschaft, nur um unsere Mannschaft siegen zu sehen“, schreibt der Vorsänger des harten Fankerns auf Facebook. „Diesen Aufwand wollen und können wir bei einem Freundschaftsspiel nicht einfach so abliefern.“

HSV beim KSC: Ultras wollen „ausrasten“

Stattdessen gelte die volle Konzentration der Ultras dem ersten Pflichtspielgegner im neu eröffneten Stadion – dem HSV. „Auch wenn es ein großer Abend wird, geht es in dem Spiel halt um nichts“, so der Capo über das Duell mit Liverpool, um im nächsten Atemzug auf den Zweitligarivalen aus Hamburg einzuschwören: „Im Gegensatz zu unserem ersten Heimspiel gegen den HSV, bei dem unsere Kurve und unser Stadion AUSRASTEN WERDEN!! Darauf sollte man sich freuen!!“

Die treuesten KSC-Anhänger laufen also schon jetzt heiß gegen den HSV, auf den die badische Fanszene seit der verlorenen Relegation 2015 alles andere als gut zu sprechen ist. Beim letzten Aufeinandertreffen im März brachen sich durch den 4:2-Sieg dann entsprechend Erleichterung und Häme im damals noch halbfertigen Karlsruher Stadion Bahn – während Hamburgs gefrusteter Trainer Tim Walter durch seine Rote Karte weitere Sympathien in seiner alten Heimat verspielte.

HSV schränkt Vorverkauf für KSC-Spiel ein

Nun steht für Walters Mannschaft das nächste Duell beim KSC vor der Türe, ausverkauft sein dürfte es auch dann wieder. Und Karlsruhes Ultras werden gegen den zweifachen Europapokalsieger Hamburger SV (1 x Landesmeistercup, 1 x Pokalsiegercup) wieder ihr volles Programm abspulen – im Gegensatz zum Spiel gegen den neunfachen Europapokalsieger aus Liverpool (2 x Champions League, 4 x Landesmeister, 3 x Uefa-Cup).

Bei etlichen Karlsruher Fans trifft die Einordnung des Vorsängers einen Nerv. „Vielen Dank für deinen Text“, kommentiert einer unter dem Post des Capo. „So eh ich das auch und dafür war für mich auch sehr wichtig, dass das erste Pflichtspiel mit einem interessanten Gegner startet. Mit dem HSV haben wir ein schönes Los gezogen.“ Viele HSV-Fans werden gegen Karlsruhe derweil allerdings in die Röhre schauen, denn für das Spiel wird kein freier Vorverkauf stattfinden.