Hamburg. Der HSV-Trainer regt die Debatte um die Auf- und Abstiegsregelung in der Bundesliga wieder an.
Tim Walter ist bekannt für seine Vorliebe für Rockmusik. Zum Metallica-Konzert am Freitagabend im Volksparkstadion wird der HSV-Trainer aber nicht gehen. „Die Bühne ist woanders aufgebaut für uns“, sagte Walter am Donnerstag, drei Tage vor dem letzten Saisonspiel beim SV Sandhausen (Sonntag, 15.30 Uhr/Sky und Abendblatt-Liveticker).
Für den HSV geht es darum, nach fünf Jahren in die Bundesliga zurückzukehren. Für dieses Szenario benötigen die Hamburger allerdings nicht nur einen Sieg beim bereits feststehenden Absteiger aus Sandhausen, sondern auch einen Punktverlust des Tabellenzweiten FC Heidenheim im Parallelspiel beim nahezu sicheren Absteiger Jahn Regensburg.
HSV News: Walter sieht psychologischen Vorteil
Walter sieht psychologische Vorteile beim HSV, der die Relegation bereits sicher hat und Heidenheim von Platz zwei verdrängen kann. „Wir können befreit aufspielen. Wir sind voller Vorfreude und Zuversicht“, sagte Walter, der ein klares Motto für den Spieltag ausgegeben hat.
„Zweiter oder weiter“, sagte der 47-Jährige, für den es am kommenden Donnerstag mit dem Relegationshinspiel weitergehen würde, sollte Platz zwei nicht mehr erreicht werden.
Walter würde auch Heidenheim den direkten Aufstieg wünschen
Angesichts der Ausbeute von 63 (HSV) sowie 64 Punkten (Heidenheim) plädiert der HSV-Coach erneut für die Abschaffung der ungeliebten Relegation. „Wir spielen beide unsere beste Saison. Von daher ist es schon hart, wenn man mit so vielen Punkten nicht direkt aufsteigt. Daher müsste man mal grundsätzlich über die Relegation nachdenken“, sagte Walter, der ähnliche Worte schon vor einem Jahr wählte, als der HSV das erste Mal als Zweitligist in die Play-offs musste und gegen Hertha BSC unterlag.
Am Sonntag will der Trainer sich nur auf das Ergebnis in Sandhausen konzentrieren. Zwischenstände aus Regensburg lehnt Walter ab. „Es geht nur darum, abzuliefern. Wir werden danach schauen, was der Gegner gemacht hat“, sagte Walter und dürfte damit aber nur die halbe Wahrheit gesagt haben. Sollte Heidenheim in Regensburg kurz vor Schluss zurückliegen, würde das sicher auch zu Walter durchsickern.
Walter hat als Trainer noch nie in Sandhausen gewonnen
Als Trainer konnte Walter, der nicht weit entfernt von Sandhausen aufgewachsen ist, noch nie bei den Kurpfälzern gewinnen. In der vergangenen Saison spielte der HSV dort 1:1. In diesem Jahr sind die Vorzeichen aber andere. „Für Sandhausen ist es nicht einfach. Sie haben ihr Laster zu tragen“, sagte Walter, der trotzdem davon ausgeht, dass Sandhausen im vorerst letzten Zweitligaspiel auch gegen den HSV noch einmal seine typische Spielweise zeigt. „Sie spielen sehr engagiert, verteidigen sehr hart. Es wird ein hartes Spiel.“
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Mit dem besseren Ende für den HSV? Ein Aufstieg wäre für Walter zwar nicht der größte Erfolg seiner Trainerlaufbahn. Aber: „Zumindest wäre es das schönste Erlebnis.“