Regensburg. Der Linksaußen erzielte in Regensburg seinen ersten Treffer für den HSV. Trotz seiner Reservistenrolle ist er zuversichtlich.
So ganz sicher konnte sich Filip Bilbija zunächst nicht sein. Bevor er den Ball per Abstauber über die Linie gesetzt hatte, war Anssi Suhohen in abseitsverdächtiger Position angespielt worden. Doch nach kurzer Überprüfung des Videoassistenten durfte sich der Angreifer über sein erstes Tor für den HSV freuen. Beim Auswärtsspiel in Regensburg war der 23-Jährige nach 79 Minuten eingewechselt worden und erzielte zwei Zeigerumdrehungen später den Treffer zum 5:1-Endstand.
HSV: Bilbija sammelte Spielpraxis in der U21
„Letzte Saison hatte ich auch Momente, wo ich dachte, es sei sicher abseits. Umso schöner ist es aber, dass das Tor gezählt hat“, sagte Bilbija, der in der vergangenen Spielzeit siebenmal für den FC Ingolstadt jubeln durfte. Nach dem Abstieg der „Schanzer“ wechselte er ablösefrei nach Hamburg. Im HSV-Trikot aber dauerte es bis zum 32. Spieltag, ehe der Knoten platzte: „Ich habe lange gewartet, das hat sich schön angefühlt.“
Bilbijas geringe Torausbaute hat allerdings auch damit zu tun, dass er unter Trainer Tim Walter kaum eine Rolle spielt. Der Linksaußen kam in der Zweiten Liga lediglich zu zwölf Kurzeinsätzen, stand insgesamt nur 62 Minuten auf dem Feld. Seinen einzigen Startelfeinsatz hatte er in der ersten Pokalrunde bei der Spielvereinigung Bayreuth (3:1 n. V.). Zuletzt sammelte der gebürtige Berliner sogar Spielpraxis in der U21, erzielte beim 2:1-Sieg über den 1. FC Phönix Lübeck am 26. April ein Tor.
Bilbija will weiter geduldig sein
Meckern kommt für Bilbija, der als zurückhaltender Charakter gilt, aber nicht infrage: „Ich habe es mir in den letzten Jahren angeeignet, die Ruhe zu behalten und geduldig zu sein, auch wenn die Situation teilweise schwer ist. Aber früher oder später zahlt sich das aus. Heute ist so ein kleiner Moment.“
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Seine Mitspieler wissen sein mannschaftsdienliches Verhalten zu schätzen. Nach seinem Tor wurde Bilbija von gleich sechs HSV-Profis gefeiert: „Ich bin sehr dankbar und freue mich einfach von Herzen. Es macht mega Spaß, mit der Mannschaft zusammen zuarbeiten.“
„Wir müssen erst mal unsere Arbeit machen“
Durch den Sieg in Regensburg und die Patzer der Konkurrenten ist der HSV wieder mittendrin im Rennen um den direkten Aufstieg. Auf einen weiteren Ausrutscher vom 1. FC Heidenheim mag Bilbija aber nicht spekulieren: „Ich glaube wir müssen erst mal unsere Arbeit machen. Dann schauen wir, was kommt.“ Einfach die Ruhe bewahren und den Moment genießen.