Hamburg. Nachdem Jonas Boldt eine Einladung des Haushaltsausschusses ausschlug, sind sowohl die Politiker als auch der HSV verärgert.

Der Streit zwischen der Stadt und dem HSV geht in die nächste Runde. Nach dem Abendblatt-Bericht über die Absage von HSV-Vorstand Jonas Boldt an den Haushaltsausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft hat der Club die erneute Einladung der Stadt für die Sitzung am 30. Mai mit Verwunderung zur Kenntnis genommen.

Insbesondere die Aussagen des Ausschussvorsitzenden Mathias Petersen (SPD), der die Frage aufwarf, ob Boldt etwas zu verbergen habe, sorgten für Missstimmungen. Denn Petersen soll nicht persönlich den telefonischen Kontakt zu Boldt aufgesucht haben. Stattdessen tauschten die Stadt und der HSV mehrere Mails aus, an dessen Ende der Club Petersen nahegelegt haben soll, sich bei Justiziar Philipp Winter zu melden.

Absage von Boldt: HSV verwundert über Forderung der Stadt

In dem Telefonat teilte Winter dem Ausschussvorsitzenden mit, dass Boldts Teilnahme nicht nötig sei, weil sein Vorstandskollege Eric Huwer (Finanzen) alles rund um die zu thematisierende Stadionmodernisierung sowie den Umgang mit den dafür vorgesehenen 23,5 Millionen Euro der Stadt wüsste.

Hinzu kommt eine Problematik im Terminkalender des HSV. Die für den 30. Mai angesetzte Sitzung des Haushaltsausschusses findet zwei Tage nach dem Aufstiegsfinale in Sandhausen statt und fällt somit in den Zeitraum, in dem Boldt die Kaderplanung für die neue Saison vorantreiben muss - oder sich auf eine mögliche Relegation vorbereitet. Der HSV schlug vor, neben Huwer auch mit Projektmanager Christian Lenz zu erscheinen. Petersen aber besteht auf Boldts Kommen.

Der Sportvorstand will sich wegen des Rathaustermins nicht unter Druck setzen lassen. Wenn überhaupt wolle er den Vernehmen nach selber entscheiden, ob er zu der Sitzung erscheine, zu der er und der HSV rechtlich nicht verpflichtet sind. Nach aktueller Lage der Dinge wird sich die Stadt also auch mit der am Donnerstag erneut verschickten Einladung eine Absage Boldts einholen. Das Angebot des Clubs, Huwer ins Rathaus zu schicken, steht dagegen weiterhin. Fortsetzung folgt.