Nürnberg/Hamburg. Nürnbergs Boss hatte seine Trainerlaufbahn nach seiner HSV-Zeit für beendet erklärt. Nun führt ihn die erste Dienstreise nach Hamburg.
Der frühere HSV-Trainer Dieter Hecking trifft am 4. März erstmals wieder als Coach auf seinen Ex-Club. Der Sportvorstand des 1. FC Nürnberg hat am Montag den bisherigen Trainer Markus Weinzierl entlassen und dessen Amt in Personalunion selbst übernommen. Neuer Co-Trainer wird der frühere Dresden-Coach Christian Fiél, der bisher die zweite Mannschaft des Zweitligaclubs betreute.
„Es war in meiner Lebensplanung nicht vorgesehen, trotzdem habe ich das Selbstvertrauen, dass ich die Mannschaft wieder in die richtigen Bahnen lenken kann. Ich glaube, es ist die beste Lösung, um das schlingernde Schiff wieder auf Kurs zu bringen. Wir können einiges wieder geraderücken“, sagte Hecking (58) am Mittag in einer Pressekonferenz.
Aufsichtsratschef Thomas Grethlein sprach von der „besten Lösung“ für den Verein, nannte den zusätzlichen Job für Hecking aber auch ein „Wagnis“. Der werde aber „definitiv nur bis Saisonende“ den FCN als Trainer betreuen.
Ex-HSV-Coach Hecking gibt in Nürnberg Trainer-Comeback
Hecking hatte in der Saison 2019/20 den Bundesliga-Aufstieg mit dem HSV verpasst. Danach wurde er Sportvorstand in Nürnberg und erklärte seine Trainerlaufbahn für beendet.
In Nürnberg war er bereits von 2009 bis 2012 als Trainer tätig. Der Traditionsverein hatte am Sonntag eine herbe 0:5-Klatsche beim 1. FC Heidenheim erlitten. Danach wurden Trainer und Spieler von den mitgereisten Fans beschimpft. Als Tabellen-13. hat der „Club“ nur zwei Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16.
Hecking erstmals wieder als Trainer gegen den HSV an
Auch Co-Trainer Tobias Zellner, den Weinzierl aus Augsburg mitgebracht hatte, wurde von seinem Amt entbunden. Amtskollege Frank Steinmetz leitete am Montag das Spielersatztraining.
Weinzierl, der in der Bundesliga bislang Augsburg, Schalke und Stuttgart trainiert hat, hatte den Job beim Traditionsclub als Nachfolger von Robert Klauß erst Anfang Oktober angetreten. In insgesamt elf Ligaspielen unter seiner Verantwortung gewann Nürnberg nur dreimal, verlor aber fünfmal.
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Lediglich im DFB-Pokal sorgte der „Club“ zuletzt für positive Schlagzeilen. Er erreichte als einziger Zweitligist das Viertelfinale, in dem er auf den Bundesligisten VfB Stuttgart trifft.
In der Liga empfängt Nürnberg am kommenden Sonnabend den Tabellenletzten SV Sandhausen. Die erste Dienstreise führt Hecking dann am 4. März zu seinem früheren Club HSV.