Hamburg. Der Winterneuzugang des HSV spricht über sein Debüttor in Rostock, sein Vorbild Glatzel und Tim Walters Sprachkenntnisse.

Nach dem Spielersatztraining am Montag nahm Tim Walter sich Andras Nemeth zur Seite. Ein kurzer Plausch, dann gab es vom Trainer für den Stürmer einen Klaps auf die Schulter. „Es ging um die Prinzipien. Wie wir spielen und uns verbessern wollen“, verriet Nemeth 20 Minuten später. Der 20-Jährige hatte keine 24 Stunden zuvor mit seinem ersten Torschuss für den HSV seinen ersten Treffer erzielt. Es war die späte Entscheidung zum 2:0-Sieg bei Hansa Rostocka.

Nachdem Nemeth eine Woche zuvor beim 4:2-Sieg gegen Braunschweig in der vierten Minute der Nachspielzeit das erste Mal für den HSV auf dem Rasen stand, erzielte er diesmal in der vierten Minute der Nachspielzeit sein erstes Tor für seinen neuen Club. „Es fühlt sich surreal an“, sagte Nemeth am Montag kurz nach seinem Gespräch mit seinem Trainer.

HSV-Profi Nemeth: Walter kann Ungarisch

Walter und der HSV-Neuzugang hätten sich theoretisch sogar auf Ungarisch unterhalten können, schließlich hat der HSV-Coach mit dem Zweitnamen Laszlo einen Großvater aus Ungarn. „Er kann ein paar Wörter. Er hat Talent“, sagte Nemeth und lachte. Auch der Ungar, der erst vor zwei Wochen vom belgischen Erstligisten KRC Genk zum HSV kam, hat Sprachtalent.

Der in Kapstadt geborene Sohn einer Südafrikanerin und eines Ungarn antwortet in perfektem Englisch, könnte aber auch Flämisch sprechen, das in Belgien gesprochene Niederländisch. Auch Deutsch will er „schnell lernen“.

HSV: Nemeth sieht Glatzel als Vorbild

Nemeth ist ein Mensch, der keine lange Eingewöhnungszeit braucht. „Wir sind immer viel gereist. Ich kann mich schnell adaptieren“, sagt der Stürmer und könnte damit auch seine schnelle Anpassung an den HSV meinen. Helfen kann ihm dabei vor allem Toptorjäger Robert Glatzel, als dessen Backup Nemeth für 750.000 Euro verpflichtet wurde.

„Ich gucke viel auf Bobby. Wie er sich bewegt, wie er Druck macht. Er ist ein super Stürmer“, sagt Nemeth, der dem englischen Zweitligisten FC Sunderland absagte, um zum HSV zu wechseln. „Hier kann ich mich besser entwickeln als in Sunderland. Es war eine Ehre für mich, als ich vom HSV-Interesse erfahren habe. Wir groß der Club ist, habe ich aber erst jetzt erfahren.“

Nemeth lernt eben schnell. Und hat in Hamburg jetzt ein großes Ziel. „Alle wollen aufsteigen. Ganz Hamburg will aufsteigen“, sagte der Nationalspieler. Vielleicht nicht ganz Hamburg. Aber auch das wird Nemeth noch schnell lernen.