Hamburg. Am Dienstag trifft sich das HSV-Gremium für zwei richtungsweisende Entscheidungen. Auch die Personalie Hans-Walter Peters ist Thema.

Für die HSV-Spieler beginnt an diesem Dienstag der lange Urlaub. Einmal muss die Mannschaft von Trainer Tim Walter noch zum Laktattest, dann heißt es auf Wiedersehen. Und zwar erst am 2. Januar. Bis dahin müssen die Profis nur ihre individuellen Trainingspläne abarbeiten.

Während sportlich in den kommenden fünf Wochen also Ruhe einkehrt im Volkspark, wird sich die vereinspolitische Lage bis Weihnachten zuspitzen. Den Anfang macht an diesem Dienstag eine Sitzung des Vereinspräsidiums. Präsident Marcell Jansen und seine Stellvertreter Michael Papenfuß und Bernd Wehmeyer kommen zusammen, um zwei richtungweisende Entscheidungen zu treffen.

HSV: Wird Jansen bei Peters überstimmt?

Konkret geht es dabei nach Abendblatt-Informationen um die Frage, wie die künftige Partnerschaft mit Investor Klaus-Michael Kühne aussehen soll. Zum einen muss sich das Präsidium über die Personalie Hans-Walter Peters einigen. Das Mandat des Berenberg-Bankers und Kühne-Vertrauten im Aufsichtsrat der HSV Fußball AG läuft aus. Während Jansen auf das Aus von Peters drängt, deutet vieles darauf hin, dass Wehmeyer und Papenfuß den Präsidenten bei dieser Frage überstimmen und Peters auch bei der Neubesetzung des siebenköpfigen Gremiums dabeibleibt.

Damit einher geht auch die Frage, ob der HSV bei der Finanzierung für die Stadionsanierung auf die Unterstützung von Kühne zurückgreift. Der Investor hatte seine Hilfe angeboten, diese aber an Bedingungen geknüpft, die er auch bei einem gemeinsamen Treffen mit dem Präsidium Mitte September wiederholt hatte. Für Jansen steht fest: Kühnes Hilfe ist willkommen, aber nicht zu den genannten Bedingungen. Kühne wiederum hatte sich zuletzt für einen Neuanfang beim HSV ausgesprochen – ohne Jansen.

Steht Jansen beim HSV bald allein da?

Wie der 37-Jährige reagiert, sollte er von seinem Präsidium bei der Kühne-Frage überstimmt werden, ist offen. Innerhalb des HSV hätte der Aufsichtsratsvorsitzende dann aber kaum noch Unterstützer für seinen Weg auf seiner Seite. Neben Kühne hatten ihm zuletzt auch die Minderheitsaktionäre das Vertrauen entzogen. Auch Sportvorstand Jonas Boldt und Trainer Tim Walter gelten als Jansen-Gegner.

Ungeachtet dessen wollen Jansen und der Aufsichtsrat die im Sommer auslaufenden Verträge mit Boldt und Walter verlängern – im Optimalfall noch vor Weihnachten. Den wirtschaftlichen Rahmen für die Verlängerung mit dem Trainer hat Boldt vor der USA-Reise dem Aufsichtsrat vorgelegt. Boldt selbst hatte nun durchblicken lassen, dass er seinen Vertrag nur verlängert, wenn er weiß, wie das Präsidium und der Vorstand künftig aussehen.

HSV-Hauptversammlung verschoben

Dieser Wunsch wird sich allerdings nicht so schnell erfüllen. Die ursprünglich in dieser Woche geplante Hauptversammlung der Gesellschafter, auf der die neuen Aufsichtsräte verabschiedet werden, findet in diesem Jahr nicht mehr statt.