Hamburg. Der letzte Ligasieg des HSV gegen den alten Nordrivale liegt fast 60 Jahre zurück. Hoffnung macht eine aktuelle Erfolgsbilanz.

Es war das Spiel des Rolf Fritzsche: Erst erzielte der HSV-Angreifer das 1:0 (26. Minute) nach einem „famosen Zusammenspiel mit Uwe Seeler“, wie das Abendblatt notierte. Später legte Fritzsche auf Vorlage von Charly Dörfel noch das Tor zum 3:0 nach (53.). Am Ende retteten die Hamburger einen 3:2-Sieg gegen Holstein Kiel über die Zeit. Und das obwohl sie doch laut Abendblatt „eine Stunde überzeugend, temporeich, rationell, schwungvoll über die Flügel gespielt“ hatten.

Man schrieb den 25. November 1962, es war die letzte Oberliga-Saison vor Gründung der Bundesliga – und es war der bis heute letzte HSV-Sieg in einem Punktspiel gegen den alten Nordrivalen. Fast 60 Jahre hält die Negativserie nun schon an.

Allerdings sind sich beide Mannschaften auch erst nach dem Bundesliga-Abstieg des HSV 2018 überhaupt wieder als Klassenkonkurrenten begegnet. Seither gab es fünf Unentschieden, dreimal setzten sich die Kieler durch.

HSV: Hält die Auswärtsserie in Kiel

Nun hat es in der wechselvollen HSV-Geschichte sicherlich deutlich schlimmere Negativserien gegeben. Gegen Bayern München blieben die Hamburger in der Bundesliga bis zum Abstieg 17-mal nacheinander sieglos – böse 0:8- und 2:9-Klatschen inklusive. Aber in der 2. Bundesliga ist Holstein vor dem kommenden Derby in Kiel am Freitag (18.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) schon fast zum Angstgegner aufgestiegen.

Holstein-Sportchef Uwe Stöver kann sich das selbst nicht erklären. „Mir ist die Statistik bewusst, aber ich gebe dennoch nicht viel darauf“, sagte er der „Hamburger Morgenpost“.

So wie der frühere St.-Pauli-Sportchef sollte es wohl auch der HSV halten – und sich lieber einer aktuellen Serie besinnen. Sagenhafte acht Pflichtspiele nacheinander hat der HSV nun schon auswärts gewinnen können.

Die letzte Niederlage auf fremdem Platz wird am Freitag fast genau fünf Monate her sein: Am 10. April unterlag der HSV mit 0:1. Wo? Genau: bei Holstein Kiel.