Hamburg. Am Donnerstag stellten die Hamburger Michael Mutzel frei. Nun steht offenbar fest, wer den Posten künftig ausfüllen soll.

Als die Mannschaft des HSV am Donnerstagmorgen die Trainingseinheit im Volkspark absolvierte, fehlte Claus Costa am Spielfeldrand. In den vergangenen Wochen war der 38-Jährige praktisch Stammgast bei den Einheiten des Zweitligaclubs.

Doch der Chefscout des HSV wusste wahrscheinlich, dass viele Blicke auf ihn gerichtet worden wären, hätte er sich das rund 90-minütige Training angeschaut. Schließlich deutet alles daraufhin, dass auf ihn künftig eine neue Rolle beim Aufstiegsfavoriten zukommen wird.

Sportdirektor: Costa hat eine enge Beziehung zu HSV-Sportvorstand Boldt

Nach Abendblatt-Informationen soll Costa befördert werden, und nach der Freistellung von Michael Mutzel (42) künftig die Rolle des Sportdirektors bekleiden. Diese interne Entscheidung ist wahrlich keine Überraschung. Zum einen fehlt dem HSV das Geld, um eine externe Lösung für diesen wichtigen Posten zu präsentieren, zum anderen ist Costa ein enger Vertrauter von Sportvorstand Jonas Boldt (40), mit dem er 2019 gemeinsam von Bayer Leverkusen zum HSV kam.

Zuletzt war die Rollenverteilung klar in der sportlichen Führung des HSV verteilt. Costa scoutete mit seinem Team, das aus freiberuflichen und festangestellten Talentsichtern besteht, weltweit die möglichen Neuzugänge. Ex-Sportdirektor Mutzel nahm anschließend Kontakt zu den Beratern und abgebenden Clubs auf, ehe Sportvorstand Boldt die finalen Verhandlungen führte, und die Transfers letztlich absegnete.

Diese Abläufe werden sich nach dem Aus von Mutzel ändern. Obwohl Costa eine enge Beziehung zu Boldt hat, verstand er sich bis zum Schluss auch gut mit Mutzel, den er nun beerben wird.

HSV-Chefscout Costa absolviert Management-Lehrgang bei der DFL

Costa, der einst in der Dritten Liga für den VfL Osnabrück gespielt hatte, hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass er sich eine noch größere Rolle im Profifußball zutraut. Deshalb kümmerte er sich um Weiterbildungen. Aktuell nimmt er am DFL-Programm "Management im Profifußball" teil. Auf dem Lehrplan stehen dabei Themen wie Sportrecht, Lizenzierung, Kaderplanung, Finanzmanagement und Leadership.

Alles Aufgaben, die auf ihn in seiner neuen Rolle als Sportdirektor zukommen würden. „Als ich von der Möglichkeit des Managementkurses gehört habe, hatte ich sofort Interesse“, erklärte Costa dem Abendblatt kurz bevor er sich im vergangenen Oktober zum Fortbildungskurs angemeldet hat. "Durch den Lehrgang bekomme ich eine Horizonterweiterung über das Scouting hinaus und einen theoretischen Einblick in andere Themenfelder“, sagte Costa. „Das gefällt mir.“

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Im März 2023 will Costa das Zertifikat des Management-Kurses in Empfang nehmen. Zwei Monate später will er als Sportdirektor des HSV im Idealfall den Bundesliga-Aufstieg feiern. Spannende Zeiten für einen Mann, auf den in den kommenden Wochen und Monaten die Blicke gerichtet sein werden.