Basel. Die Hamburger überzeugen bei der Generalprobe gegen den Schweizer Erstligisten. Trainer Walter hat seine Startelf fast gefunden.
Die Vorbereitung war kurz, doch die neue Saison kann für den HSV bereits kommen. Acht Tage vor dem Zweitligastart bei Eintracht Braunschweig gewannen die Hamburger am Sonnabend ihre Generalprobe beim Schweizer Erstligisten FC Basel mit 5:1 (3:1).
Nach einem frühen Rückstand in der ersten Halbzeit durch Zeki Amdouni (11.) drehten Neuzugang Laszlo Bénes per Elfmeter (14.), Ludovit Reis mit einem Traumtor aus 25 Metern (19.), Robert Glatzel (30.), Xavier Amaechi (66.) und Filip Bilbija (89.) das Spiel für den HSV, der phasenweise richtig guten Fußball spielte. Trainer Tim Walter konnte auch mit dem dritten Test der Vorbereitung zufrieden sein. Nach dem 2:2 gegen Hajduk Split und dem 4:3 gegen Aris Saloniki zeigte der HSV gegen Basel seine bislang beste Leistung gegen allerdings auch schwache Schweizer.
HSV überzeugt beim Testspielsieg in Basel – eine Nominierung überrascht
Der HSV legte den Schwerpunkt in der ersten Halbzeit auf ein hohes Pressing, wodurch er die Baseler immer wieder zu Ballverlusten zwang. Den ersten Treffer erzielte dann aber der Erstligist. Bénes bekam einen Schuss aus kurzer Distanz an die Hand, Schiedsrichter Mirel Turkes entschied auf Strafstoß. HSV-Torhüter Daniel Heuer Fernandes wurde von Amdouni ausgeguckt (11.).
Drei Minuten später war es wieder Bénes, der bei einer Elfmeterszene im Mittelpunkt stand. Zunächst wurde er im Sechzehner gefoult, dann verwandelte der von Borussia Mönchengladbach gekommene Linksfuß den Elfmeter sicher zum 1:1 (14.). Sein Jubel machte deutlich, wie wichtig der Treffer für das Selbstbewusstsein des neuen Mittelfeldspielers war.
Walter hatte seine voraussichtliche Startelf für das Spiel in Braunschweig aufgestellt. Einzig die Nominierung von Jonas David in der Innenverteidigung überraschte. Kapitän Sebastian Schonlau kam nach seiner Fußverletzung erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz. Auch ohne Schonlau spielte der HSV immer wieder gut von hinten heraus. Vorne präsentierten sich die Hamburger zudem effektiv. Reis hielt in der 19. Minute aus großer Distanz einfach mal drauf, der Ball schlug rechts oben ein. Ein tolles Tor.
HSV hat Walter-Ansatz verinnerlicht
In der Folge spielte nur noch der HSV. Und erzielte sehenswerte Treffer nach schönen Kombinationen. Glatzel traf nach Vorlage von Bénes (30.), Amaechi nach Hereingabe von Aaron Opoku (66.) und Bilbija nach Zusammenspiel mit Tim Leibold (89.). Der Test erinnerte ein wenig an den bislang letzten Sieg des HSV in Basel im Januar 2020, als die Mannschaft vom damaligen Trainer Dieter Hecking im St. Jakob-Park mit 2:0 gewann.
An diesem Sonnabend war der HSV noch treffsicherer. Erneut war zu sehen, dass die Mannschaft den Fußball von Trainer Walter immer mehr verinnerlicht hat. Auch die Neuzugänge fügten sich gut ein. Klar ist aber auch: Eintracht Braunschweig wird dem HSV das Leben am ersten Spieltag deutlich schwerer machen. Tritt die Mannschaft am Sonntag in einer Woche aber ähnlich auf wie in Basel, müssen sich die HSV-Fans keine Sorgen machen.
Die Aufstellungen:
- FC Basel: Hitz – Lang, Djiga, Pelmard, Katterbach – Xhaka (72. Palacios), Burger – Ndoye, Frei, Millar – Amdouni (72. Szalai).
- HSV: Heuer Fernandes – Heyer, Vuskovic (46. Ambrosius), David (46. Schonlau), Muheim (64. Leibold) – Meffert (46. Bilbija) – Bénes (64. Heil), Reis (64. Rohr) – Königsdörffer (46. Amaechi), Glatzel (64. Meißner), Kittel (64. Opoku).
- Tore: 1:0 Amdouni (11./Handelfmeter), 1:1 Bénes (14./Foulelfmeter), 1:2 Reis (19.), 1:3 Glatzel (30.), 1:4 Amaechi (66.), 1:5 Bilbija (89.).
Sie können das Spielgeschehen hier im Liveblog nachlesen.
HSV hat noch nicht genug: Auch Bilbija trifft in Basel
Der HSV hat immer noch nicht genug. Tim Leibold spielt mit Filip Bilbija im Basler Strafraum einen Doppelpass und scheitert mit dem Abschluss zunächst an Torwart Marwin Hitz. Doch Bilbija nutzt den Abpraller zum 5:1 (89.). Kurz danach ist Schluss.
Jetzt wird's deutlich: Amaechi legt für den HSV nach
Der HSV lässt trotz Führung und Hitze nicht locker. Der Ball gelangt eher zufällig zum gerade eingewechselten Aaron Opoku auf dem linken Flügel. Der HSV-Rückkehrer sieht Xavier Amaechi am zweiten Pfosten einlaufen, und der Engländer hat keine Mühe, aus kurzer Distanz per Direktabnahme zum 4:1 für den HSV einzuschießen (66. Minute).
HSV-Trainer Walter nimmt fünf weitere Wechsel vor
Nach gut einer Stunde erhalten auch die fünf verbleibenden HSV-Feldspieler im Kader ihre Einsatzzeit. Trainer Tim Walter nimmt Miro Muheim, Ludovit Reis, Laszlo Benes, Robert Glatzel, und Sonny Kittel aus dem Spiel. Für sie kommen Tim Leibold, Maximilian Rohr, Aaron Opoku, Robin Meißner und Ogechika Heil ins Spiel (64. Minute).
HSV startet in Basel mit vier Neuen in die zweite Halbzeit
HSV-Trainer Tim Walter bringt zur zweiten Halbzeit in Basel vier frische Kräfte: Kapitän Sebastian Schonlau, Filip Bilbija, Stephan Ambrosius und Xavier Amaechi kommen ins Spiel – Jonas Meffert, Mario Vuskovic, Jonas David und Ransford Königsdörffer haben Feierabend. Ludovit Reis übernimmt Mefferts Platz auf der Sechs, Bilbija rückt dafür ins offensive Mittelfeld vor.
Pech für den HSV: Glatzels Treffer zählt nicht – Pause in Basel
Das wäre auch zu schön gewesen: Nach einem schnell ausgeführten Freistoß von Jonas Meffert bedient Sonny Kittel von der linken Seite Robert Glatzel, der keine Mühe hat, ins Tor zu treffen – dabei aber im Abseits steht (41. Minute). Kurz danach geht es beim Stand von 3:1 für den HSV in die Kabine.
Glatzel erhöht für den HSV in Basel
Robert Glatzel hat seine Torjäger-Qualitäten über die Sommerpause offenbar nicht verloren. Zunächst überlegt der HSV-Stürmer nach einem Fehlpass von Marwin Hitz noch zu lange und wird schließlich geblockt. Doch nach der anschließenden Ecke kommt der Ball über Sonny Kittel, Jonas Meffert und Laszlo Benes direkt vors Basler Tor, wo Glatzel nur noch einzuschieben braucht – 3:1 für den HSV (30. Minute).
Reis bringt HSV aus fast 30 Metern in Führung
Was für ein Tor von Ludovit Reis! Nach einem Fehlpass der Gastgeber hält der Niederländer aus fast 30 Metern direkt drauf und trifft traumhaft zur 2:1-Führung für den HSV – keine Chance für Basels Torwart Marwin Hitz (19.).
Basel geht per Elfmeter in Führung, HSV gleicht per Elfmeter aus
Der HSV gerät trotz guten Beginns in Rückstand: Nach einer Ecke für Basel kann Torwart Daniel Heuer Fernandes einen Schuss von Wouter Burger gut parieren, doch beim Nachschuss von Liam Millar gerät Hamburgs Neuzugang Laszlo Benes im Strafraum mit der Hand an den Ball. Den fälligen Elfmeter nutzt Zeki Amdouni zur Führung (11.).
Doch Benes macht seinen Fehler umgehend wieder gut. Im Basler Strafraum wird er von Burger zu Fall gebracht und gleicht per fälligem Elfmeter selbst aus (14.).
HSV-Zugang Königsdörffer hat in Basel die erste Großchance
Der HSV hat die erste Großchance des Spiels: Nach einer schönen Kombination über die rechte Seite zieht Ransford Königsdörffer Richtung Basler Tor. Sein Querpass wird beinahe zum Eigentor abgefälscht, doch FC-Torwart Marwin Hitz taucht rechtzeitig ins kurze Eck ab (5. Minute).
HSV startet mit zwei Neuzugängen
Die Neuzugänge Laszlo Benes und Ransford Königsdörffer stehen beim Testspiel in Basel in der Startelf von HSV-Trainer Tim Walter. Filip Bilbija sitzt dagegen zunächst auf der Bank, ebenso wie die Rekonvaleszenten Tim Leibold und Sebastian Schonlau, den Jonas David als Innenverteidiger und Jonas Meffert als Kapitän vertreten.
Im Team von Basels neuem Cheftrainer Alexander Frei beginnt der langjährige Bundesliga-Torwart Marwin Hitz, der von Borussia Dortmund gekommen ist. Der ebenfalls aus der Bundesliga bekannte Stürmer Adam Szalai nimmt auf der Bank Platz.
Basel ist ein HSV-Lieblingsgegner
Schon im Vorjahr hatte der HSV seine Generalprobe gegen den FC Basel bestritten. Damals gab es im heimischen Volksparkstadion einen 1:0-Sieg durch ein Tor des inzwischen nach Nürnberg abgewanderten Manuel Wintzheimer. Zuvor war der HSV im Rahmen des Wintertrainingslagers im Januar 2020 in Basel sogar mit 2:0 erfolgreich. Torschützen damals waren Jeremy Dudziak und Sonny Kittel.
Dreimal trafen die beiden Traditionsclubs in Pflichtspielen aufeinander. 1999 setzte sich der HSV in der dritten Runde des UI-Cups aufgrund der Auswärtstorregel durch. Nach einer 0:1-Heimniederlage (in Lübeck) gewannen die Hamburger das Rückspiel in Basel mit 3:2 (Tore: Anthony Yeboah, Martin Groth und Andreas Fischer). 2007 reichte dem HSV im UEFA-Cup ein 1:1 zu Hause, um als Gruppensieger in die K.-o.-Runde einzuziehen. Torschütze damals war Ivica Olic.
HSV in Basel ohne sieben
HSV-Trainer Walter muss in Basel wie erwartet auf Außenverteidiger Josha Vagnoman verzichten – und auch weiterhin. Der U-21-Europameister unterschrieb am Sonnabend einen Vierjahresvertrag beim VfB Stuttgart und reiste mit seiner neuen Bundesligamannschaft anschließend ins Trainingslager nach Weiler-Simmerberg im Allgäu.
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Ebenfalls nicht nach Basel mitgereist sind drei HSV-Talente: Leo Oppermann und Bent Andresen bestreiten stattdessen am Sonntag (13 Uhr) in Steimbke mit der zweiten Mannschaft (U21) ein Freundschaftsspiel gegen den Nachwuchs des FC Schalke. Omar Megeed trat an diesem Sonnabend am Volksparkstadion mit den A-Junioren (U19) zu einem Freundschaftsspiel gegen den SC Verl an (3:2). Bakery Jatta, Anssi Suhonen und Elijah Krahn fehlen weiterhin verletzt.
HSV in Basel mit alten Trikots
Die erhoffte Premiere der neuen HSV-Trikots ist verschoben. Wie die „Bild“-Zeitung berichtet, hatte Ausrüster Adidas Lieferschwierigkeiten. Deshalb trete die Mannschaft in Basel in den schwarz-blau gestreiften Auswärtstrikots der Vorsaison an – aber mit dem Schriftzug des neuen Hauptsponsors HanseMerkur.
Spätestens beim Zweitliga-Saisonauftakt in Braunschweig soll der HSV aber in aktuellen Jerseys auflaufen.