Fürstenfeld. Der neue Stürmer spricht erstmals im Trainingslager über seinen zähen Wechsel zum HSV und warum er sich auf Trainer Walter freut.
Am Dienstagabend hatte Ransford-Yeboah Königsdörffer endlich Zeit, sich zurückzulehnen und durchzuatmen. Hinter dem Neuzugang des HSV lagen zwei lange Tage, an denen alles „sehr, sehr schnell ging“. Königsdörffer sitzt auf der Terrasse des Teamhotels Das Sonnreich in der österreichischen Steiermark und spricht über seinen Wechsel von Dynamo Dresden zum HSV.
Am Montagmorgen hatte der 20-Jährige in Hamburg den Medizincheck absolviert, sich danach direkt mit seinen zwei Beratern auf den Weg nach Österreich gemacht. Eine Stunde Verspätung hatte sein Flieger nach Wien. Um 21 Uhr kam er schließlich im HSV-Quartier in Bad Loipersdorf an, wo er seinen Vertrag bis 2026 unterschrieb.
Königsdörffer war überrascht über zähen HSV-Transfer
Am Dienstag ging es direkt mit zwei Trainingseinheiten weiter, dazwischen standen Interviewtermine auf dem Programm. So schnell die ersten zwei Tage vergingen, so lange hatte es gedauert, ehe der Transfer nach Hamburg endlich finalisiert wurde. Nachdem der HSV ihn im Urlaub erstmals kontaktiert hatte, sollten noch Wochen vergehen, ehe Dresdens Sportchef Ralf Becker nach dem erhöhten Angebot des HSV auf 1,2 Millionen Euro einem Wechsel zustimmte.
„Ich habe nicht gedacht, dass ich noch einmal beim Dynamo-Training erscheine“, sagte Königsdörffer in seiner ersten Medienrunde als HSV-Profi. „Aber dann habe ich mit Ralf Becker gesprochen und meinen Wunsch geäußert, dass ich gerne gehen möchte. Er hat mir gesagt, dass er zunächst Ersatz braucht. Das habe ich akzeptiert. Letztendlich ist mein Traum wahr geworden, dass ich jetzt hier bin.“
Angeblich hatten auch Bundesligisten Interesse an Königsdörffer angemeldet. Doch nach dem Abstieg mit Dresden in die Dritte Liga legte sich der Stürmer schnell auf den HSV fest. „Der HSV hat sich sehr früh bei mir gemeldet. Da habe ich mich gar nicht mehr mit anderen Vereinen beschäftigt. Es ist eine Ehre, sich mit so einem Verein zu unterhalten.“
Wie sich Königsdörffer über Walter erkundigte
Neben Sportvorstand Jonas Boldt sprach Königsdörffer vor allem auch mit Tim Walter. Über den Hamburger Chefcoach erkundigte er sich zuvor bei seinen Dresdner Mitspielern Oliver Batista Meier und Jonathan Meier, die beide unter Walter im Nachwuchs des FC Bayern München spielten „Tim Walter ist ein super Trainer. Das war ausschlaggebend. Ich habe nur Gutes über ihn gehört.“
Den HSV soll Königsdörffer in der Offensive variabler machen. Er kann im System mit zwei Spitzen spielen oder auch auf den offensiven Außenbahnen. Was Walter genau mit ihm vorhat, wollte Königsdörffer nicht verraten. Nur so viel: „Er hat mir gesagt, dass er sehr froh ist, dass ich auf vielen Positionen spielen kann.“ Am Mittwoch gegen Hajduk Split (17.30 Uhr) wird Königsdörffer erstmals für den HSV auflaufen.
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Der gebürtige Berliner ist froh, dass er nach zwei Abstiegen mit Dresden innerhalb von drei Jahren nun wieder um einen Aufstieg spielen kann. Vor allem der jüngste Abstieg in die Dritte Liga nach der Relegation gegen den 1. FC Kaiserslautern hat ihm wehgetan. „Ich habe an dem Tag zwei Stunden nur geheult. Und am nächsten Tag habe ich noch einmal zwei Stunden geheult, als die Spieler verabschiedet wurden. Das war nicht schön.“
Beim HSV trifft er nun wieder auf seinen neuen Mitspieler Matheo Raab, den er im Spiel gegen Kaiserslautern nicht überwinden konnte. Eine kleine Rechnung hat Königsdörffer noch offen. „Ich muss ihm im Training ein paar Bälle reinschweißen.“ Sein Selbstbewusstsein hat er trotz des Abstiegs nicht verloren.