Hamburg. Die Vorstände Boldt und Wüstefeld mahnten damals vergeblich in Richtung der eigenen Fans. Der HSV ist somit Randalemeister.
Die am 10. April durch zündelnde HSV-Fans verursachte Spielunterbrechung beim Auswärtsspiel in Kiel kommt dem Club aus dem Volkspark teuer zu stehen. Wie der DFB am Dienstag mitteilte, hat das hauseigene Sportgericht die Hamburger zu einer Geldstrafe in beträchtlicher Höhe von 107.525 Euro belegt. Die Summe resultiert aus einer zu Beginn der Partie rund zehnminütigen Unterbrechung am 29. Spieltag bei Holstein Kiel (0:1).
Pyro-Party in Kiel: HSV-Vorstände im Block
Damals waren sogar die HSV-Vorstände Jonas Boldt und Thomas Wüstefeld zur Kurve gegangen, um den eigenen Anhang um Vernunft zu bitten. Ihre flehenden Appelle fanden zunächst nur wenig Gehör.
Stattdessen stand die Partie sogar kurz vor dem Abbruch. Schiedsrichter Daniel Schlager hatte beide Mannschaft zwischenzeitlich in die Kabine gebeten, weil die massiven Mengen an abgebrannter Pyrotechnik eine Fortsetzung des Spielbetriebs aus seiner Sicht verhinderten.
Neben 58 bengalischer Fackeln waren aus dem Gästeblock auch zwei Raketen abgefeuert worden. Zudem warf ein Anhänger in der 65. Minute einen gefüllten Plastikbecher in Richtung des Einwechselspielers Faride Alidou. Zweieinhalb Monate später bekommt der HSV die Quittung für die Zündel-Party seiner Fans.
HSV ist Randalemeister wegen Pyro-Fans
Das DFB-Sportgericht verkündete gleich mehrere Urteile am Montag und Dienstag. Mehr als 100.000 Euro musste unter allen Zweitligisten allerdings nur der HSV zahlen, dessen Anhänger als Wiederholungstäter gelten. Weitere 1800 Euro muss der Club wegen abgebrannter Pyrotechnik beim Auswärtsspiel in Ingolstadt zahlen.
Mit insgesamt 148.525 Euro an Geldstrafen für das Fehlverhalten seiner Fans rücken die Hamburger auf den wenig ruhmreichen ersten Platz in der inoffiziellen Strafentabelle aller Zweitligisten.
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Erst am Montag hatte das DFB-Sportgericht den HSV zu einer Geldstrafe von 38.400 Euro verurteilt, weil Fans am 19. April dieses Jahres im Pokal-Halbfinale gegen den SC Freiburg (1:3) bengalische Fackeln zündelten.