Hamburg. Die Anreise zum Volksparkstadion kostete die Anhänger Nerven. Polizei Hamburg war auf das Hochrisikospiel gut vorbereitet.
Die Relegation als Hochsicherheitsspiel – die Polizei war gewarnt und in höchster Alarmbereitschaft. Unter den 55.000 Zuschauern im ausverkauften Volksparkstadion sollten sich nach Einschätzung der Behörden auch Problemfans befinden: Rund 500 Mitglieder der extrem gewaltbereiten Kategorie C. Bei Twitter wurde vor der Partie im Netz gemunkelt, dass Anhänger der Zweitligakonkurrenten Hansa Rostock und Karlsruher SC, die kein Ticket für diese Partie hatten, in Hamburg erwartet wurden.
Lange vor dem Anpfiff zog die Polizei vor der Arena mit einer Reiterstaffel auf, dazu sollten mindestens drei Wasserwerfer für die nötige Abschreckung sorgen. „Wir planen mit Unterstützung aus anderen Bundesländern“, sagte Polizeisprecher Holger Vehren vor der Begegnung. Die Beamten wollen eine strikte Trennung beider Fanlager erreichen. Das gelang.
Irres Video: Lief ein HSV-Fan durch den Elbtunnel?
Vor dem Anpfiff sorgte so nur das Verkehrschaos für Ärger, kilometerlange Staus auf der A 7 – und auch aus der Innenstadt ging es nur im Schneckentempo voran. Ein Twitter-Video zeigte einen HSV-Fan, der durch den A-7-Elbtunnel läuft. Die Tunnelzentrale konnte die Echtheit des Videos allerdings nicht bestätigen.
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Vor, während und nach dem Spiel blieb es überwiegend friedlich – im und auch vor dem Stadion. Das Sicherheitspersonal setzte auf Präsenz: 100 Ordner kontrollierten den Gästeblock. Ganz ohne Pyro ging es allerdings auf beiden Seiten nicht, obwohl die Ordner einiges an Böllern und Raketen sicherstellen konnten. Vor allem Anfang der zweiten Hälfte zündelten beide Fanlager, nach dem 2:0 flog eine Leuchtfackel aus dem Berliner Block auf den Rasen, Schiedsrichter Deniz Aytekin musste die Partie kurz unterbrechen. Selbst das „Platzstürmchen“ nach dem Abpfiff lief in fast geregelten Bahnen. Nach kurzer Zeit hatten die Ordner die Fans mit gutem Zureden vom Verlassen des Rasens überzeugen können.