Hamburg. Die Relegation brachte diesen HSV an seine Grenzen. Muheim steckte fest wie die Fans auf der Schnackenburgallee. Die Einzelkritik.

Die Relegation des HSV gegen Hertha BSC Berlin war eine einzige Enttäuschung und Ernüchterung nach dem Hinspielsieg in Berlin. Kaum ein HSV-Profi hatte seine Normalform erreicht. Das 0:2 im Rückspiel sorgt dafür, dass der HSV in sein fünftes Jahr als Zweitligaverein geht.

Die Einzelkritik des Hamburger Abendblatts:

Heuer Fernandes: Ausgerechnet der beste Hamburger dieser Saison patzte im letzten Spiel dieser Saison. Man wird es dem besten Torhüter-Libero der Zweiten Liga verzeihen.

Heyer (bis 89.): Vor dem Hinspiel bläute ihm Trainer Tim Walter ein, auf Herthas Flankengeber Plattenhardt ganz besonders aufzupassen. Vor dem Rückspiel schien Walters Musterschüler nicht mehr ganz so aufmerksam zugehört zu haben.

Gyamerah (ab 82.): Verabschiedete sich vom HSV noch einmal mit richtig Dampf.

Vuskovic: Knickte bei einem Schuss Tousarts­ in der ersten Halbzeit böse um und musste im Rest des Spiels auf die Zähne beißen. Aber der kroatische Zähnebeißer hätte dieses Spiel wohl auch mit amputiertem Fuß auf dem Platz beendet. Ihm gehört die Zukunft beim HSV.

Schonlau: Sehr stabil.

Muheim steckte fest wie die Fans auf der Schnackenburgallee

Muheim: Steckte auf der linken Seite lange­ Zeit genauso fest wie ein Großteil der Zuschauer auf der Schnackenburg­allee vor der Partie.

Meffert: Man darf es als ärgerlich bezeichnen, dass ausgerechnet Mister Zuverlässig im letzten Spiel der Saison beim 0:1 für den Moment Herthas Boyata aus den Augen verlor. Und trotzdem: Er wird in der kommenden Zweitligasaison wieder eine zuverlässige Stütze im HSV-Spiel sein.

Reis: Der Aufsteiger dieser Spielzeit hätte auch den Aufstieg in die Bundesliga verdient gehabt. Next time …

Rohr (bis 58.): Marschierte ab und an mit seinen 7,95 Meter langen Beinen durch das Berliner Mittelfeld, dass es eine echte Freude beim Zusehen war.

Vagnoman (ab 58.): Brachte nicht den erhofften Schwung. Eher ein laues Sommerlüftchen.

Kaufmann rannte um sein Leben

Jatta (bis 74): Er ist nicht der beste Flankengeber, nicht der beste Kurzpassspieler und auch nicht der beste Torjäger. Aber man muss ihn einfach liebhaben.

Kaufmann (ab 74.): Rannte in den letzten 16 Minuten um sein Leben. Es blieb eine vergebliche Liebesmüh.

Glatzel: Dummerweise war der Torjäger des HSV im Saisonfinale so abgemeldet wie wahrscheinlich noch gar nicht in dieser Spielzeit.

Kittel: Man hätte seine Geistesblitze, seine Ideen und seine Genialität in diesem Spiel so sehr gebrauchen können. Aber Fußball wird nicht im Konjunktiv gespielt. Oder mit anderen Worten: ganz schwach im Relegationsrückspiel!