Hamburg. Eigentlich galt das Eigengewächs als sicherer Verkaufskandidat. Verletzung des Rechtsverteidigers ist derweil nicht gravierend.
Als Mannschaftsarzt Wolfgang Schillings am Sonnabend in der 80. Minute signalisierte, dass es für Josha Vagnoman nicht mehr weitergeht, musste man beim HSV wieder Schlimmeres befürchten. Der Außenverteidiger griff sich einmal mehr an den linken Oberschenkel, den er seit seiner schweren Muskelsehnenverletzung zusätzlich mit einer Bandage schützt. Doch schon wenige Stunden nach dem Spiel gab der 21-Jährige selbst Entwarnung. „Keine Verletzung. Nur ein Krampf“, schrieb Vagnoman in einem Instagram-Beitrag.
Es war eine erleichternde Nachricht für den HSV, schließlich war der schnelle Außenverteidiger auch gegen Hannover 96 ein wichtiger Faktor für den 2:1-Heimsieg. Schon in den Wochen zuvor hatte Vagnoman zu alter Stärke zurückgefunden und die Hamburger vor allem durch sein Tor beim 4:2-Sieg in Regensburg vor zwei Wochen im Aufstiegsrennen gehalten. Gegen Hannover spielte er für den gelbgesperrten Miro Muheim auf der linken Abwehrseite und machte seine Sache erneut sehr ordentlich. Vor allem in den Laufduellen war Vagnoman nicht zu schlagen. Mit einem Topspeed von 34,69 km/h war er sogar noch vor Bakery Jatta der schnellste Spieler auf dem Platz und stellte seinen persönlichen Bestwert in dieser Saison auf.
HSV: Vertrag von Vagnoman läuft noch bis 2024
Für den HSV war die Nachricht, dass Vagnoman keine neue Muskelverletzung davongetragen hat, nicht nur aus sportlicher Sicht eine Erleichterung. Der U-21-Nationalspieler ist ein wichtiges Puzzleteil in den Planungen der Verantwortlichen für die neue Saison. Verpasst der Club den Aufstieg, gilt ein Verkauf des Eigengewächses im Sommer als wahrscheinlich. Steigt der HSV doch noch auf, will der Poppenbütteler mit den Hamburgern in der Bundesliga spielen.
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Um die Verhandlungsposition zu verbessern, denkt der HSV nach Abendblatt-Informationen sogar an eine vorzeitige Vertragsverlängerung mit Vagnoman. Der U-21-Europameister von 2021 ist noch bis 2024 im Volkspark gebunden. Verlängert der HSV den Vertrag, könnte er eine noch höhere Ablösesumme einnehmen. Aktuell liegt das Preisschild bei rund acht Millionen Euro.
Kann sich der HSV eine Gehaltserhöhung für Toptalent leisten?
Die Vagnoman-Seite scheint grundsätzlich nicht abgeneigt zu sein. Allerdings müsste der Club dann auch das Gehalt des Flügelspielers erhöhen. Steigt der HSV auf, könnte er sich diesen Schritt leisten. Bleibt er zweitklassig, würde er das höhere Gehalt im Optimalfall nur so lange zahlen, bis es zu einem zeitnahen Verkauf kommt.
Ähnlich lief es 2014 mit Hakan Calhanoglu. Im Februar verlängerte der Club den Vertrag vorzeitig um zwei Jahre, wenige Monate später verkaufte der HSV mit den Mittelfeldspieler für 15 Millionen Euro an Bayer Leverkusen.