Hamburg. HSV-Torhüter Oppermann wurde mit 20 Jahren plötzlich Vater von Zwillingen. Wie sich sein Leben auf einen Schlag verändert hat.
Zwei Plätze in der ersten Reihe sind reserviert, wenn die U 21 des HSV an diesem Sonnabend (14 Uhr) den Tabellenführer fordert. An der Hagenbeckstraße spielt die seit Oktober ungeschlagene Mannschaft von Trainer Pit Reimers in der Aufstiegsrunde gegen den Tabellenführer VfB Oldenburg. Die jüngste deutsche Regionalligamannschaft bekommt dabei Unterstützung von den zwei jüngsten Fans.
Die Söhne von Torwart Leo Oppermann werden mit Mama Virginia wieder dabei sein, wenn ihr Papa und Ehemann zwischen den Pfosten steht. So wie am Donnerstag im Volkspark, als der 20-Jährige bei den Profis in der zweiten Halbzeit gegen Viborg spielen durfte und vor den Augen seiner Familie dazu beitrug, dass der HSV nach einem 0:5 zur Halbzeit fast noch den Ausgleich schaffte.
HSV News: Oppermann wird mit 20 Jahren Papa
Nun folgt das nächste Highlight. „Ich will natürlich so viel spielen wie möglich, damit ich Erfahrungen sammeln kann und mich schnell entwickele“, sagt Oppermann im Abendblatt-Gespräch.
Worte, die der Torwart auch über seinen größten Stolz sagen könnte: seine beiden Söhne, die vor fünf Monaten geboren wurden und mittlerweile Stammgäste bei den HSV-Spielen sind. Der jüngste der vier Profitorhüter ist nicht nur Vater geworden, er ist mit 20 Jahren plötzlich Papa von Zwillingen. „Die Welt hat sich einmal kurz gedreht“, sagt Oppermann über das, was im vergangenen Jahr passierte. „Die erste Phase war nicht leicht. Wir hatten keine Kinder geplant. Und dann gleich Zwillinge“, sagt Oppermann über die Nachricht, die sein Leben völlig veränderte.
„Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben"
Rund ein Jahr später sitzt der Torwart am Trainingsplatz und könnte glücklicher kaum sein. „Ich kann das Gefühl gar nicht beschreiben, aber es ist einfach wunderschön. Meine Kinder sind das Beste, was mir passieren konnte.“ Dass Fußballprofis früh Vater werden, ist nicht ungewöhnlich.
Mit 20 Zwillinge zu haben, dagegen schon. Wenn seine Teamkollegen morgens um 7 Uhr aufstehen und ihre Schlafqualität in die App des Athletiktrainers eintragen, ist Oppermann meist schon eine Stunde wach. Wenn seine Mitspieler sich abends im Restaurant treffen, bringt er in seiner Wohnung in Tornesch seine Jungs ins Bett. „Ich kann es mir ohne die zwei gar nicht mehr vorstellen“, sagt Oppermann.
Oppermann heiratete kurz vor Weihnachten
Kurz vor Weihnachten hat er seine Freundin Virginia geheiratet. Im vergangenen Sommer hatte der Torwart beim HSV zudem seinen ersten Profivertrag unterschrieben. Wenngleich er sich noch gar nicht wie ein Profi fühlt. „Ein echter Profi bin ich gefühlt vielleicht erst, wenn ich auch nur für die Profis im Einsatz bin.“
Ein echter Papa ist er dagegen schon. „Meine Kinder sind für mich das Wichtigste, damit ich auf dem Platz das machen kann, was ich am liebsten tue – und zwar Bälle halten“, sagt Oppermann, der nun viel früher als gedacht Verantwortung für eine eigene Familie übernimmt.
Oppermann wollte früh Torwart werden
Wenn Oppermann seine Zwillinge sieht, denkt er auch an den kleinen Leo, der schon als kleiner Junge sein Torwarttalent erkennen ließ. „Ich hatte die Bälle schon als Baby immer eher in der Hand als am Fuß.“ Oppermann, der in Darmstadt geboren wurde und mit seiner Familie nach Berlin zog, als er noch ein kleiner Junge war, wollte früh Torwart werden. Dabei fing er zunächst als Handballer an. Fußball spielte in der Familie keine Rolle.
Leo hat drei Geschwister. Einen großen Bruder sowie je eine große und kleine Schwester. Sein Bruder wollte früh Fußball spielen, doch Vater Andreas verbot es ihm. Als auch Leo dann später seinem Vater sagte, dass er lieber Fußball spielen würde, musste er erst seinen Bruder fragen, weil dieser es ja zunächst verboten bekam. Sein Bruder hatte nichts dagegen. „Ich habe ihm viel zu verdanken“, sagt Oppermann und lacht.
HSV News: Oppermann nah dran am Profitraum
Heute ist der 1,91 Meter große Schlussmann dicht dran an seinem Profitraum. Während Fußball in seinem Leben zunächst gar keine Rolle spielte, war die Familie im Hause Oppermann immer schon heilig. „Ich kann nicht ohne meine Familie. Sie tut mir extrem gut und hat mir in der ersten Phase sehr geholfen, als es nicht so einfach war.“ Sieben Wochen zu früh kamen die zweieiigen Zwillinge zur Welt.
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„Sie haben sich super entwickelt. Der eine hat etwas mehr auf den Rippen. Viele sagen, dass die beiden meine Nase haben.“ Seine Frau und er durften sich jeweils einen Namen aussuchen. Verraten will er sie nicht. In jedem Fall haben sie sein Leben auf den Kopf gestellt. Als er im Trainingslager mit Teamkollege Anssi Suhonen auf einem Zimmer wohnte, hatte er bereits nach wenigen Tagen „große Sehnsucht“.
Jetzt freut sich Oppermann schon darauf, wenn die Kleinen anfangen zu laufen und mit Bällen spielen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass die Jungs diese zunächst in die Hände nehmen.