Hamburg/Düsseldorf. Vor der Begegnung mit seinem Ex-Club HSV spricht Düsseldorfs Coach über die Gefühle beim Rauswurf und zwei Personalentscheidungen.

Wenn es nach Daniel Thioune geht, ist seine Begegnung mit dem alten Club am Sonnabend (13.30 Uhr/Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) für längere Zeit seine letzte. „Ich habe keine Probleme mit dem HSV und wünsche ihm, dass er die Zweite Liga verlässt“, sagte der Trainer von Fortuna Düsseldorf in einer Medienrunde. Aber er habe schon seine Zeit gebraucht, den Rauswurf in Hamburg im Mai vergangenen Jahres zu verarbeiten. Zum ersten Mal in seiner Karriere freigestellt zu werden habe ihm „wehgetan“, er habe „kräftig schlucken müssen“. Das habe er auch die Mannschaft wissen lassen, als er sich danach von ihr verabschiedete.

Im vergangenen Herbst habe er sich bereit gefühlt für eine neue Aufgabe. Anfragen aus dem In- und Ausland habe es schon zuvor gegeben – wobei der HSV, bei dem er ja zu dem Zeitpunkt noch unter Vertrag stand, bei einigen wohl „sein Veto eingelegt hätte“. Das Angebot aus Düsseldorf im Februar sei dann zur rechten Zeit gekommen: „Das Werben der Fortuna und die Aufgabe, den Klassenerhalt zu schaffen, war genau das, was ich für mich gebraucht habe.“

Ex-HSV-Trainer Thioune: „Mein vielleicht größter Fehler“

In Hamburg war Thioune (47) wie schon seine Vorgänger Hannes Wolf und Dieter Hecking am Ziel Bundesliga-Aufstieg gescheitert. Eines würde er rückblickend anders machen: „Vielleicht war es mein größter Fehler, Khaled Narey nicht spielen zu lassen. Aber manchmal braucht man ein neues Umfeld, um Energien freizusetzen.“

Narey spielte beim HSV unter Thioune nur eine Nebenrolle auf der rechten Seite (drei Tore, eine Vorlage). Nach seinem Wechsel stieg er bei der Fortuna mit aktuell sieben Toren und elf Vorlagen zum Topscorer auf. Thioune: „Khaled macht seine Sache hier richtig gut. Ihm hat die Luftveränderung gutgetan.“

Dass er im Tor auf den vom FC Bayern verpflichteten Sven Ulreich und nicht auf den in dieser Saison erstarkten Daniel Heuer Fernandes gesetzt hat, will Thioune dagegen nicht als Fehlentscheidung verstanden wissen. „Aber vielleicht habe ich nicht gewusst, was ich für einen guten zweiten Torhüter auf der Bank habe. Ferro macht es in dieser Saison richtig geil.“