Hamburg. Der Hamburger Unternehmer soll bei der Hauptversammlung die Position von Felix Goedhart übernehmen. Die neuen Mitglieder.

Die personelle Veränderung im Aufsichtsrat der HSV Fußball AG schreitet weiter voran. Wie das Abendblatt am Mittwochabend bereits berichtete, sollen auf der anstehenden Hauptversammlung der Anteilseigner Ende November mit aware-Geschäftsführerin Lena Schrum und e.V.-Vizepräsident Michael Papenfuß zwei neue Mitglieder in das Kontrollgremium gewählt werden.

Was bislang nicht bekannt war und der HSV am Donnerstag mitteilte: Der langjährige Aufsichtsrat Felix Goedhart scheidet auf eigenen Wunsch aus dem Gremium aus. Mit Thomas Wüstefeld soll dafür ein weiteres neue Aufsichtsratsmitglied hinzukommen.

HSV: Wüstefeld kauft Anteile und wird Aufsichtsrat

Mit seiner Firma Calejo hatte Wüstefeld erst vor einer Woche 5,11 Prozent Anteile an der HSV Fußball AG gekauft, die er von Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne übernahm. Nun soll Wüstefeld auch in den Aufsichtsrat rücken. Dass Anteilseigner in dem Gremium einen Vertreter haben, ist nicht ungewöhnlich. So hat auch Kühne mit Markus Frömming einen Interessensvertreter im Aufsichtsrat. Allerdings hat Kühne nach wie vor deutlich mehr Anteile (15,33 Prozent). Frömming bildet zusammen mit Kontrollchef Marcell Jansen den Strategieausschuss im Rat der Kontrolleure.

Durch das Ausscheiden Goedharts werden aus dem bisherigen Aufsichtsrat nur noch Jansen, Frömming, Andreas Peters und Michael Krall übrig bleiben. Nach den Rücktritten von Thomas Schulz und Max Arnold Köttgen im Zuge der Freistellung des damaligen Vorstandsvorsitzenden Bernd Hoffmann im März 2020 bestand der Aufsichtsrat nur noch aus fünf Mitgliedern. Laut Satzung müssen es sieben Mitglieder sein.

HSV-Aufsichtsrat positioniert sich neu

Mit Goedhart scheidet das letzte Gründungsmitglied des nach der Ausgliederung 2014 neu gebildeten Aufsichtsrats aus. Der Unternehmer saß zusammen mit Krall bislang im Finanzausschuss. „Für mich ist dies jetzt ein guter Zeitpunkt, meine Aufsichtsratstätigkeit nach über sieben Jahren zu beenden, denn die größten Herausforderungen der Corona-Krise liegen aus meiner Sicht hinter uns“, sagte Goedhart.

Mit dessen Ausscheiden aus dem Aufsichtsrat wurde zuletzt immer wieder spekuliert. „Ich hatte in Felix Goedhart immer einen fachkundigen und zuverlässigen Kollegen, der zudem die Vertraulichkeit gewahrt hat, die unabdingbare Voraussetzung für eine erfolgreiche Gremienarbeit ist. Gerade auf seinen Beitrag und sein Urteil in Finanzfragen konnte ich mich immer verlassen“, sagte Jansen, der Ende März 2020 den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen hatte. Mit Papenfuß, Schrum und Wüstefeld hat er künftig drei Vertraute mehr an seiner Seite.