Hamburg/Bremen. Beim Nordderby sollte es auf den Rängen friedlich bleiben. Doch rund ums Stadion könnte die Lage eskalieren, fürchten die Behörden.

Den Dienstag dürften einige HSV-Fans als Feiertag empfunden haben. Sie erhielten am Morgen die Zusage, dass sie eines der begehrten Tickets für das Nordderby bei Werder Bremen an diesem Sonnabend (20.30 Uhr/Sport1 und Sky, Liveticker bei Abendblatt.de) ergattert haben.

Das musste in den sozialen Medien gefeiert werden. Etwa so:

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Nur 1050 Gästekarten wurden für das erste Zweitligaduell der beiden Erzrivalen ausgegeben. Insgesamt darf die Hälfte der gut 42.000 Plätze im Wohninvest-Weserstadion belegt werden. Trotzdem bereitet sich die Bremer Polizei auf einen Großeinsatz vor. Das Nordderby wurde von den Behörden offiziell als Hochrisikospiel eingestuft.

Bremen erwartet Hunderte HSV-Problemfans

"Wir rechnen mit einer dreistelligen Zahl an Hamburger Problemfans, die ohne Karten nach Bremen kommen werden", sagte Rose Gerdts-Schiffler, Sprecherin beim Senator für Inneres, dem Abendblatt. Die Hamburger Ultra-Szene ist seit der Corona-Krise noch nicht in die Stadien zurückgekehrt. Gleiches gilt für die Werder-Ultras, die "bis auf wenige Ausnahmen" ebenfalls nicht im Stadion sein werde. Deshalb ist während des Spiels auch nicht mit Problemen durch Pyrotechnik zu rechnen.

Sollten sich allerdings außerhalb die Wege rivalisierender Fan-Gruppierungen kreuzen, könnte die Lage eskalieren. Gerdts-Schiffler: "Aus früheren Begegnungen muss damit gerechnet werden, dass Hamburg-Fans, die sich auf den Weg ins Stadion oder zurück zu ihren Fahrzeugen befinden, von den Bremer Problemfans verbal angegangen und beleidigt werden könnten, woraus sich aufgrund der hohen Emotionalität bei einem Nordderby schnell entsprechende Lagen entwickeln könnten."

Kritik am Bremer Polizeieinsatz gegen Rostock

Die Polizei werde mit mehreren Hundertschaften im Einsatz sein, auch Kräfte aus anderen Bundesländern wurden angefordert. So war es auch schon Ende August beim Werder-Heimspiel gegen Hansa Rostock gehandhabt worden.

Das damalige Sicherheitsaufgebot ist in der Bremer Fan-Szene auf scharfe Kritik gestoßen. "In ihrer Gesamtheit" seien die Maßnahmen "angesichts der tatsächlichen zu erwartenden und eingetretenen Gefährdungslage völlig übertrieben", heißt es in einer Stellungnahme "Polizeiliche Abrüstung jetzt!" der Initiative Grün-Weiße Hilfe.

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Besonders kritisch werden die Polizeieinsätze bei den Bremer Heimspielen auch deshalb beäugt, weil die Stadt die zusätzlichen Kosten für Hochrisikospiele der Deutschen Fußball-Liga (DFL) in Rechnung stellt – die wiederum die Gebührenbescheide an Werder weiterreicht. Für Spiele wie am Sonnabend entstehen dem Verein so zusätzliche Sicherheitskosten im mittleren sechsstelligen Bereich.

Die Stadt hatte ein Nordderby im April 2015 für diese in Deutschland einzigartige Vorgehensweise zum Anlass genommen und in mehreren Gerichtsverfahren recht bekommen. Die DFL kündigte an, den Rechtsstreit um die Polizeikosten vor das Bundesverfassungsgericht zu bringen.