Gelsenkirchen. HSV-Einzelkritik: Kapitän Schonlaus gelungener Einstand in der Abwehr, Top-Joker Heyer und ein glücklicher Torjäger Glatzel.

Traumstart beim Bundesliga-Absteiger. Dank einer starken zweiten Halbzeit feierte der Hamburger SV einen verdienten 3:1-Sieg beim FC Schalke 04. Ein wichtiger Erfolg für den HSV, der viele Gesichter hatte. Die Profis in der Einzelkritik:

Heuer Fernandes: Hat unter Trainer Tim Walter deutlich mehr Ballkontakte und betrieb auch bei seiner Hauptaufgabe, dem Halten von Torschüssen, reichlich Eigenwerbung. Etliche Rettungstaten, besonders in der Schlussphase. Gala-Auftritt des Keepers.

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Gyamerah: Es dürfte kein Zufall sein, dass dem Verkaufskandidaten der leichtfertige Fehler vor dem Gegentor unterlief. Wirkt manchmal nicht richtig wach.

David: Der Gewinner der Vorbereitung ließ sich in mehreren Duellen zu leicht abkochen, wirkte nervös. Muss deutlich robuster werden, wenn er seinen Stammplatz dauerhaft behaupten will.

Schonlau: Der neue Leader ließ sich gleich zu Beginn von Terodde abkochen, kämpfte sich dann aber wie die gesamte Mannschaft in die Partie, sorgte für auffällig viele offensive Impulse.

Leibold: Vernachlässigte seine linke Abwehrseite etwas zu häufig, weil er sich offensiv einschaltete. Übernahm dann aber mit seinem präzisen Freistoß vor dem Ausgleichstor Verantwortung.

Meffert: Hatte vor dem 0:1 seine her-ausrückenden Mitspieler nicht im Blick und verpasste den Moment, Torschütze Terodde ins Abseits zu stellen. Ein Debüt mit Luft nach oben.

Reis (bis 67.): Versuchte mit schnellen und direkt gespielten Doppelpässen, sich von seinen Gegenspielern zu lösen. Auch wenn seine Standards ohne Wert waren, an dem jungen Niederländer werden die Fans noch viel Freude haben.

Heyer (ab 67.): Das nennt man wohl einen Top-Joker. Traf zum 2:1.

Kinsombi (bis 71.): Holte den Elfmeter heraus, ansonsten unsichtbar. Dürfte der erste Streichkandidat der Startelfspieler sein, wenn alle wieder fit sind.

Rohr (ab 71.): Feierte seine Profipremi­ere – und lieferte die Vorlage zum 2:1.

Wintzheimer (bis 78.): Um seine Ziele zu erreichen, braucht der HSV in Zukunft ganz sicher auch den auffälligen Wintzheimer aus der Vorbereitung. Immerhin überzeugte der Stürmer auf Schalke mit seinem gewohnten Fleiß.

Kittel (ab 78.): Sofort auf Betriebstemperatur, beteiligt am 2:1, Vorlage zum 3:1.

Glatzel (bis 78.): Erst unglücklich beim Elfer, dann sorgte der Torjäger mit seinem Abstauber für glückliche Gesichter.

Kaufmann (ab 78): Durfte seine ersten Minuten Zweitliga-Luft schnuppern.

Jatta: Fremdelt zunächst mit seiner neuen Rolle als zweite Spitze, zündete nach der Pause aber den Turbo. Erst auf der Suche nach der Torgefahr, sorgte dann mit dem 3:1 für die Entscheidung.